Starke politische Signale für 2025 st?rken das Marktvertrauen
von Zhang Yi
Am 9. Dezember hielt das Politbüro des Zentralkomitees der KP Chinas eine wichtige Konferenz ab. Die Verantwortlichen stellten dabei die Weichen für die Wirtschaftsarbeit 2025 und beschlossen die makro?konomische Ausrichtung sowie die ?konomischen Hauptziele für das kommende Jahr.
Hauptlinie für 2025 ist eine proaktivere und wirksamere Makropolitik, fu?end auf einer proaktiveren Finanzpolitik und moderat gelockerten Geldpolitik. Chinas politische Entscheidungstr?ger kündigten zudem unkonventionelle antizyklische Anpassungen an. Dies ist die st?rkste Formulierung für die Fiskal- und Geldpolitik seit 2010. Die Wortwahl der ?unkonventionellen antizyklischen Anpassungen“ deutet darauf hin, dass neben der allgemeinen Fiskal- und Geldpolitik auch st?rkere Anpassungen erfolgen dürften.
Was die Geldpolitik anbelangt, bekr?ftigten die Entscheidungstr?ger, dass man, wenn Ma?nahmen wie die Senkung von Zinsen und Mindestreserven nicht fruchteten, auf st?rkere Instrumente wie eine quantitative Lockerung zurückgreifen werde. In Bezug auf die Fiskalpolitik k?nnten neben der Erh?hung der Staatsausgaben auch verschiedene Staatsfonds sowie gro?e staatseigene Unternehmen durch antizyklische Investitionen eine gr??ere Rolle bei der Stabilisierung der Wirtschaft spielen. Zusammenfassend l?sst sich sagen, dass die starken politischen Signale dieser Sitzung dem Markt starkes Vertrauen geben.
W?hrend des Treffens betonten die Teilnehmer, dass China trotz der aktuellen Herausforderungen nach wie vor über einen gro?en Markt, starke wirtschaftliche Widerstandsf?higkeit und gro?es Entwicklungspotenzial verfüge. Besonders in den letzten Jahren h?tten aufstrebende Industrien wie der Bereich der erneuerbaren Energien erhebliche Fortschritte erzielt und bemerkenswerte internationale Wettbewerbsvorteile gezeigt.
Dennoch sehe sich China nun mit dem Hauptproblem einer unzureichenden Binnennachfrage konfrontiert, so die politischen Entscheidungstr?ger. Die gr??te Herausforderung sei nach wie vor die Nachfrage, insbesondere vor dem Hintergrund einer m?glichen Verschlechterung des globalen Umfelds im Jahr 2025 und eines m?glichen Rückgangs der Auslandsnachfrage. Deswegen rückte die Sitzung den Fokus auf Konsum und Investitionen und betonte die Wichtigkeit, den Konsum anzukurbeln und die Investitionseffizienz zu erh?hen. Man plane, die Inlandsnachfrage auf breiter Front zu steigern. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den derzeit gr??ten Widerspruch in Chinas wirtschaftlicher Entwicklung zu l?sen. Denn nur durch eine St?rkung der Binnennachfrage lie?en sich die Preise stabilisieren bzw. steigern, so die Verantwortlichen, wodurch ein intrinsisches Wachstum erzielt und pessimistische Erwartungen überwunden werden k?nnten.
Hervorzuheben ist, dass die Sitzung kurzfristige Ma?nahmen mit langfristigen Zielen verbindet, ohne dabei die strukturellen Herausforderungen der Wirtschaftsentwicklung aus dem Blick zu verlieren. In den westlichen Industriel?ndern führt lockere Geldpolitik, insbesondere in Form unkonventioneller quantitativer Lockerung, h?ufig zu einem drastischen Anstieg der Staatsverschuldung, was in weiterer Folge in Hyperinflation münden kann.
In diesem Zusammenhang betonte die Sitzung die Notwendigkeit, wissenschaftlich-technologische Innovationen besser zu nutzen, um die Entwicklung Produktivkr?fte neuer Qualit?t anzuführen und ein modernes Industriesystem zu entwickeln. Man werde die Reformen des Wirtschaftssystems als Hebel einsetzen und die Umsetzung wegweisender Reformma?nahmen vorantreiben. Diese Ans?tze zielen darauf ab, langfristige Entwicklungsprobleme zu l?sen und eine Abh?ngigkeit von kurzfristigen Konjunkturma?nahmen nach der Stabilisierung der Wirtschaft zu vermeiden. Nur nachhaltiger Wohlstand k?nne schlie?lich die Lebensqualit?t der Menschen steigern und ihnen Zufriedenheit, Glück und Sicherheit garantieren, so die Verantwortlichen.
Innovation mit Ansage: China wird die Entwicklung der Produktivkr?fte neuer Qualit?t zu seiner Hauptaufgabe machen. (Foto: Wang Jianwei/Xinhua)
Auf der Sitzung hie? es weiter, dass man die Hauptziele und Aufgaben für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Jahr 2024 erfolgreich erfüllen werde. Das deutet darauf hin, dass das Wachstumsziel unver?ndert bleibt. 2025 markiert das Ende des 14. Fünfjahresplans. Aufgrund der Pandemie wurden im 14. Fünfjahresplan keine konkreten Anforderungen an das BIP-Wachstum gestellt. Um jedoch das im Plan festgelegte Ziel zu verwirklichen, bis 2035 ein Pro-Kopf-BIP auf dem Niveau der m??ig entwickelten Industriel?nder zu erreichen, müsste das durchschnittliche j?hrliche BIP-Wachstum in diesem Zeitraum über 4,83 Prozent liegen. Selbst bei einer Erreichung des Fünf-Prozent-Wachstumsziels für 2024 betrüge die durchschnittliche Wachstumsrate von 2020 bis 2024 etwa 4,76 Prozent und l?ge damit unter der erforderlichen Zielmarke.
Deshalb sei es erforderlich, so die Entscheidungstr?ger, für das Jahr 2025 ein Wachstumsziel von etwa fünf Prozent festzulegen. Die Wirtschaftsverantwortlichen betonten zudem die Notwendigkeit, die Ziele des 14. Fünfjahresplans mit hoher Qualit?t zu erreichen. Dabei stehe eine qualitativ hochwertige Entwicklung nicht im Widerspruch zu einer notwendigen Wachstumsrate. Im Gegenteil. Ein angemessenes Wirtschaftswachstum sei ein entscheidender Faktor, um Kr?fte zu mobilisieren und das Vertrauen zu st?rken.
Chinas wirtschaftliche Aussichten sind also weiterhin vielversprechend und das Land hat die F?higkeit, über einen l?ngeren Zeitraum eine mittelhohe Wachstumsrate aufrechtzuerhalten. Mit einer Reihe wirksamer Ma?nahmen und verbesserten Erwartungen dürfte sich Chinas Wirtschaft klar ihre enorme Widerstandsf?higkeit bewahren und ihr gro?es Potenzial in Zukunft weiter entfalten.
Zhang Yi ist Chef?konom von Hetai Securities.
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