Auf den Spuren des Kulturaustauschs: Die Geschichte eines Brasilianers
Die brasilianische Stadt Rio de Janeiro an der Atlantikküste ist so bunt und pr?chtig wie ein ?lgem?lde und versprüht überall tropischen Charme.
Im Jahr 2021 erhielt Qiao Jianzhen, der für das Konfuzius-Klassenzimmer in dieser sch?nen Stadt arbeitet, eine wertvolle Sammlung. Sie besteht aus den Büchern und Materialien von Carlos Tavares, einem 97-j?hrigen Mann, der zu Lebzeiten China studierte und das Land vorstellte, bevor er noch im selben Jahr verstarb. Ein Teil dieser Sammlung wurde nun zur dauerhaften Aufbewahrung nach China gebracht.
Tavares bezeichnete sich selbst oft als ?Brasilianer mit chinesischem Herz“.
Am 16. Juli 2014 erw?hnte der chinesische Staatspr?sident Xi Jinping Carlos Tavares in seiner Rede vor dem brasilianischen Nationalkongress w?hrend eines Besuchs in Brasilien.
?Seit über 40 Jahren widmet er sich China-bezogenen Studien, hat acht Bücher und über 500 Artikel geschrieben und Hunderte von Reden über China gehalten. Viele Brasilianer haben China durch Tavares' Worte kennen und verstehen gelernt. Auf die Frage, warum er das getan hat, antwortete er: ?Ich m?chte China einfach vorstellen und mehr Menschen über das Land informieren. Das ist meine einzige Absicht.“
Tavares' Interesse an einem fernen Land in Ostasien ist kein Zufall. Trotz der gro?en geografischen Entfernung über Ozeane und Hemisph?ren hinweg haben China und Brasilien eine reiche Geschichte des freundschaftlichen Austauschs.
Xi erz?hlte auch eine Geschichte von vor 200 Jahren: Damals reiste die erste Gruppe chinesischer Teebauern über den Ozean, um in Brasilien die Kunst des Teeanbaus zu lehren. Jahrzehnte sp?ter fand der in Brasilien hergestellte Tee auf der Wiener Weltausstellung 1873 gro?en Anklang.
Nur wenige Menschen wissen, dass Brasilien, das für seinen Kaffee bekannt ist, das dritte Land der Welt war, das die Methoden des Teeanbaus beherrschte. Damals gaben chinesische Teebauern ihr Wissen weiter und legten damit den Grundstein für die Freundschaft zwischen den beiden gro?en Zivilisationen.
Heute steht im Tijuca-Nationalpark in Rio de Janeiro ein ?Chinesischer Pavillon“. Mit seinen einzigartig gestalteten Vorsprüngen, S?ulen und einem spitzen Dach sitzt er anmutig inmitten üppigen Grüns und lockt unz?hlige Besucher an. Die Stadtverwaltung errichtete diesen Pavillon 1903 zum Gedenken an die chinesischen Teebauern und als Symbol für die ?durch Tee geschmiedete“ Verbindung zwischen den beiden Nationen.
Brasilien hat die chinesische Kultur schon immer mit offenen Armen empfangen. Das Land hat nicht nur chinesischen Tee produziert, sondern hegt auch eine tiefe Zuneigung zu China. Xi erw?hnte, dass der chinesische Meistermaler Zhang Daqian 17 Jahre lang in Brasilien lebte und in dieser Zeit Meisterwerke wie Tausend Meilen des Jangtse-Flusses, der Berg Huangshan und die Sehnsucht nach der Heimat in seinem Haus, dem Ba De Garden, malte.
Brasilien ist ein Land, das die gegenseitigen Beziehungen mit China fortlaufend pflegt. In China haben brasilianische Fernsehserien wie ?EscravaIsaura“ in den 1980er Jahren das Publikum in ihren Bann gezogen, w?hrend brasilianische Musik und brasilianischer Tanz bei jungen Chinesen immer beliebter wurden. Mit der wachsenden Begeisterung für die chinesische Sprache und Kultur wurde Brasilien zum lateinamerikanischen Land mit den meisten Konfuzius-Instituten und Klassenr?umen.
Der damalige Senatspr?sident Renan Calheiros sagte zu Xi: ?Sie sind die ausl?ndische Führungspers?nlichkeit, die im Nationalkongress den ?bisher gr??ten Applaus‘ erhalten hat.“
Die Rede wurde in ganz Brasilien live übertragen und von unz?hligen Bürgern verfolgt. W?hrend des Besuchs von Xi waren die Stra?en und Gassen Brasiliens in leuchtendem Rot geschmückt.
Von der fernen Vergangenheit bis zur Gegenwart haben sich sch?ne Geschichten zwischen China und Brasilien entfaltet, die die st?ndig wachsenden Beziehungen zwischen den beiden L?ndern bezeugen und vorantreiben.