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12. 07. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Wolfgang Kuhn, Beijing
Der Deutsch-Chinese Yang Yu z?hlt zu den treibenden Kr?fte hinter den Kulissen der chinesischen Musikszene und sieht sich vor allem als Vermittler zwischen den verschiedenen Kulturen und L?ndern.
China.org.cn: Yang Yu, für viele Menschen ist es zun?chst überraschend, wenn sie in China auf einen Chinesen treffen, der ihnen mit akzentfreiem Deutsch entgegentritt.
Yang Yu: Ich bin zwar in China geboren, aber in Deutschland aufgewachsen und besitze auch einen deutschen Pass. Ich bin im Alter von zehn Jahren nach Europa gekommen, weil mein Vater ein Austausch-Professor war, der sich mit multilingualer Datenverarbeitung besch?ftigt hat. Nach drei Jahren hat er die ganze Familie nachgeholt, weil es offensichtlich war, dass er noch für l?ngere Zeit da bleibt. Er wollte nicht, dass die Familie getrennt ist. Da war ich gerade in der vierten Klasse Grundschule, als ich mit meinem Bruder und meiner Schwester nach Deutschland gekommen bin. Mit 20 Jahren bin ich dann zurück nach China. Nach dem pl?tzlichen Tod meines Vaters wollten wir seine Projekte nicht einfach aufgeben. Daher bin ich 1996 zurück nach Beijing gegangen und habe eine Datenservice-Firma gegründet. Das mache ich bis heute als Hauptberuf, der mir jedoch genug Zeit l?sst, damit ich mich auch mit anderen Dingen besch?ftigen kann, die mir wirklich wichtig sind.
Welche Umstellung war schwieriger: die von China nach Deutschland oder von Deutschland nach China?
Mit zehn Jahren habe ich die Umstellung gar nicht wirklich wahrgenommen, insofern war sie eigentlich einfacher. Natürlich war es ein Riesenschritt und auch ein Kulturschock, aber mit 20 Jahren eine gewohnte Umgebung zu verlassen war sicher schwieriger. Die Art und Weise wie man lebt, denkt und atmet ist ganz anders. Auch der Umgang mit Mitmenschen war für mich als Schüler in Deutschland ganz anders. In dieser Zeit hat sich bei mir innerlich sehr viel ver?ndert, und auch China hat sich ver?ndert. Ich glaube, dass ich das Land als Kind nicht wirklich gekannt habe. Als ich als Erwachsener zurückgekommen bin, war das ein umw?lzender Lernprozess. Mit 20 Jahren hat man einen Standpunkt geformt, man steht jedoch noch an den Anf?ngen, da kann sich das Leben immer noch v?llig neu verzweigen. Das ist halt bei mir passiert.
Quelle: www.ets2-mod.com
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