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13. 08. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Magdalena Baeseler
Der deutsche Fotograf Frank P. Palmer begann 1989 eine lange Reise, die ihn schlie?lich nach Beijing geführt hat. "Chinas wahre Helden" lassen ihn seither nicht mehr los.
"Verlassen habe ich Deutschland vor 21 Jahren, eigentlich nur für einen drei-, viermonatigen Auslandsaufenthalt in Australien. Aus ein paar Monaten wurden zwei Jahren. Danach ging es nach Hongkong, und von dort ist es nicht mehr weit bis nach China. Aber ich bin auch in vielen anderen asiatischen L?ndern gewesen", erz?hlt uns der 59-j?hrige Frank P. Palmers in seinem Büro, das von unz?hligen Fotos und Bildern bedeckt ist.
Er zeigt uns ein Foto vom Platz des Himmlischen Friedens, dass 1992 bei seiner ersten Reise nach Beijing entstand. Das Bild gew?hrt uns Einblicke in ein noch v?llig anderes China. Bei der Betrachtung dieses Fotos scheint auch für uns einen Augenblick, die Zeit still zu stehen. Als ich ihn frage, wie es ihn denn nun genau nach Beijing verschlagen hat, ob es die Fotografie oder der Lebensstil in China waren, antwortet er: "Ich bin ein neugieriger Mensch. Ich gehe überall hin, und w?hrend ich diese Orte erkunde, mache ich Fotos. Genaugenommen bin ich also ein Erz?hler, der seine Geschichten in Bildern festh?lt." Eine davon erz?hlt Frank uns heute: Es die Geschichte der vielen Wanderarbeiter, die er beim Bau des CCTV-Geb?udes in Beijing und des Shanghai World Financial Centers ab 2003 begleitet hat. Gezeigt hat er die Bilder in seinen gro?en Ausstellungen "China's True Heroes". "Sicherlich interessiere ich mich auch für die Baukonstruktion, aber die meisten meiner Fotos zeigen Menschen." Frank erz?hlt, dass er die Aufnahmen macht, w?hrend die Arbeiter auf der Baustelle am Werk sind. Dann sei er ganz dicht dabei.
Ich m?chte wissen, wie die Menschen auf ihn reagieren, wenn er auf der Baustelle heruml?uft und Fotos macht. Langfristige Projekte seien es, die er begleitet, beginnt er seine Antwort. Am Anfang w?ren viele der Arbeiter, die ja h?ufig aus kleinen D?rfern kommen und dort nichts mit Ausl?ndern zu tun h?tten, etwas irritiert, aber sobald er auf sie zugehe und "Nihao" sage, dann ?ffneten sie sich. "Nach einer Weile kennen mich alle und rufen mir zu oder gehen einfach weiter ihrer Arbeit nach."
Wanderarbeiter beim Bau des Shanghai World Financial Centers (Fotos von Frank P. Palmer)
Neulich, erz?hlt Frank, habe er ein Interview gegeben. Er sei gefragt worden, warum er sich für "die Menschen ganz unten "at the bottom of society" interessiere. Doch er habe diese Ausdrucksweise des Journalisten korrigiert: "Die Arbeiter sind nicht die Menschen 'ganz unten', sie sind für dieses Land sehr wichtig. Sie bauen es auf und bringen es hoch." Die vielen Millionen Arbeiter seien der Motor der Gesellschaft, alles Andere, f?hrt Frank fort, sei eine falsche Einstellung.
Ob er denn f?nde, dass diese Menschen hier mehr ignoriert würden als im Westen, frage ich ihn. Er bejaht: "Genau, das m?chte ich auch mit meiner Arbeit korrigieren und ins Bewusstsein rücken, damit die harte Arbeit dieser Menschen mehr Anerkennung findet."
Quelle: www.ets2-mod.com
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