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21. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nach Luftangriffen internationaler Streitkr?fte ist der franz?sische Flugzeugtr?ger "Charles de Gaulle" gestern Abend zum Einsatz nach Libyen aufgebrochen, w?hrend der libysche Staatsführer Gaddafi ankündigte, alle Zivilisten "zur Verteidigung des Vaterlands" zu bewaffnen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet nun, wie lange der Machthaber das Land noch beherrschen kann.
Die Mobilisierung der Koalition internationaler Streitkr?fte wird intensiv fortgesetzt: Kampfjets und Bomber aus Gro?britannien, den USA, Italien, Saudi-Arabien und Katar fliegen zurzeit nach Stützpunkten rund um das nordafrikanische Land und bereiten sich auf weitere Angriffe vor, um das UN-Mandat umzusetzen. Der franz?sische Au?enminister Alain Juppé bekr?ftigte, dass die milit?rischen Aktionen kontinuierlich geführt werden müssen.
Wie soll Libyen dem Angriff widerstehen? Wie lange kann sich Gaddafi noch halten? Auf diese Frage antwortete Milit?rbeobachter Liang Yongchun im Interview mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV, dass das libysche Volk die entscheidende Rolle spielen solle. Liang meint, dass Gaddafi "durch einen langen Krieg gegen die westlichen M?chte" überleben würde, wenn er die Unterstützung der Massen in allen Schichten bekommen k?nnte. Im libyschen Staatsfernsehen, das unter Gaddafis Kontrolle ist, hat der Machthaber bereits alle Libyer aufgefordert, sich an dem "Kampf gegen feindliche Attacken" zu beteiligen. Falls sich die Situation umgekehrt entwickele, das hei?t laut Liang, dass das Volk aus Unmut über Gaddafis seit 41 Jahren dauernde Herrschaft dem Krieg blo? tatenlos zusieht, g?be es kaum noch Auswege für den "Oberst". Noch schlimmer würde es, befürchtet Liang, wenn sich die Mehrheit des Volkes den Rebellen anschlie?en würde.
Neusten Medienberichten zufolge haben die Aufst?ndischen das Eingreifen der internationalen Koalition begrü?t. Die Soldaten der Rebellen, die sich vor einem Tag noch in Bengasi gegen die Offensive der Regierungsarmee nach Waffenstillstandsankündigung Gaddafis verteidigen mussten, begannen heute mit ihrer Gegenoffensive.
Liang erw?hnte zudem ein wichtiges ?u?eres Element, n?mlich die Stellungnahme der Afrikanischen Union und der Arabischen Liga. Beide Organisationen haben sich kritisch zu den Luftangriffen ge?u?ert. Aber ob sie trotz eigener Interessen entschieden gemeinsam gegen die westlichen M?chte stehen k?nnen, bleibt momentan noch unklar. Falls die beiden einflussreichen Ligen nicht aktiv nach Verhandlungen streben und unt?tig dasitzen, kommentierte Liang, k?nnte es auch einen Zusammenbruch des libyschen Regime geben.
Warum Frankreich? Bei der Milit?raktion in Libyen hat Frankreich von Anfang an eine führende Rolle gespielt. Es hat als der erste den Nationalen Libyschen Rat der Rebellen anerkannt und die erste Bombe auf den Boden Libyens geworfen. Anders als zuvor wird das Land damit diesmal anstelle der USA zur Speerspitze.
Die chinesischen?Medien begründen das in vier Aspekten: Vor allem liege der Grund in der geografischen Politik. Libyen befindet sich in Nordafrika, jenseits des Mittelmeers sind Frankreich und Italien. In der Geschichte hat Frankreich den Südteil Libyens beherrscht. Bis heute s?hen viele Franzosen noch eine au?ergew?hnliche Beziehung zwischen den beiden L?ndern.
Zweitens seien die Wirtschaftsinteressen der wichtigste Grund. Bis Oktober 2010 engagierten sich insgesamt 32 franz?sische Unternehmen in Libyen, besonders im Bereich Energie. Allein die ?lkonzerne Frankreichs h?tten mehrere Milliarden US-Dollar in das Land investiert. Die Ressourcen in Libyen müssten gesichert werden, behaupten sie.
Drittens dürfe Frankreich die Gelegenheit zur Einmischung nicht verpassen, so chinesische Medien. Die Situation in Libyen h?tte sich bis zum Luftangriff der internationalen Koalition gewaltig ge?ndert. Die Aust?ndischen h?tten eine Niederlage nach der anderen erlitten. Wenn Gaddafi die Unruhen erfolgreich mit milit?rischen Mitteln unterdrückt h?tte, meinen sie, g?be es keine Entschuldigung mehr für einen Eingriff.
Viertens haben diese Medien die Idee eines Experten aus China Institute of International Studies zitiert, dass die Sarkozy-Regierung die Entwicklung des Ereignisses in Libyen m?glicherweise falsch beurteilt h?tte. Zum Beginn des Aufstands h?tte Sarkozy angenommen, dass Gaddafi in kürzerer Zeit gestürzt werden k?nne. Auf Basis dieser Einsch?tzung h?tte Frankreich die diplomatischen Beziehungen mit Gaddafis Regime abgebrochen und die Rebellen als legitime Vertreter Libyens anerkannt. Dennoch stehe nun der Aufstand am Rande einer totalen Niederlage. Die Franzosen würden einen Interessenverlust in dem Land erleiden, wenn Gaddafi weiter an die Macht bleiben würde.
China bedauert?die Milit?raktion. China sei bedauernd über die milit?rischen Angriffe multinationaler Streitkr?fte in Libyen, sagte die chinesische Au?enministeriumssprecherin Jiang Yu am Sonntag. Die Volksrepublik sei seit jeher gegen internationale Milit?reins?tze und pl?diere dafür, die Prinzipien der UN-Chartas und entsprechende internationale Normen zu respektieren. Zudem sollten die Souver?nit?t, Selbst?ndigkeit und territoriale Integrit?t der L?nder gew?hrleistet werden. China hoffe auf eine baldige Stabilisierung der Lage in Libyen. Man solle weitere zivile Opfer durch eine Eskalation der milit?rischen Konflikte vermeiden.
Der Grund,?warum?China nicht von sinem Vetorecht im UN-Sicherheitsrat Gebrauch machte, blieb jedoch unerw?hnt.
Quelle: www.ets2-mod.com
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