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16. 03. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Bei vier von sechs Kernreaktoren des Atomkraftwerks Daiichi in Fukushima kam es nacheinander zu Explosionen und Br?nden. Das Austreten von radioaktiven Materialien wurde best?tigt. W?hrend der Mega-Evakuierung von Bewohnern und Arbeitern verbleiben 50 Techniker vor Ort, um ein zweites Tschernobyl zu vermeiden. Sie sind die letzte Hoffung der Japaner und ihrer Nachbarstaaten.
Laut der New York Times sprühen die Techniker im Kraftwerk einerseits Meerwasser in den Reaktor, um den Kern etwas abzukühlen, andererseits lassen sie das sich stetig sammelnde Wasserstoffgas aus dem Reaktor heraus, um den inneren Druck zu reduzieren. Die Strahlungsdosis vor Ort erreicht angeblich bereits das 800fache des normalen Standards. Das hei?t, dass sie nach einer Stunde Arbeit bereits das ?quivalent der natürlichen radioaktiven Strahlung von 800 Stunden aufgenommen haben.
Nach der Explosion im Reaktor zwei am Dienstagmorgen wurden 750 Techniker abgezogen. Das verbleibende 50-k?pfige Team, das aus pensionierten Technikern und jungen Freiwilligen besteht, übernahm nun allein die Aufgabe, die Atomanlagen weiter zu reparieren und eine Nuklearexplosion um jeden Preis zu verhindern. Zwar sind sie mit modernen Schutzanlagen ausgerüstet, aber die reale Radioaktivit?t hat bereits die Schutzkapazit?t überschritten. Ihre Heldentat beeindruckt die Japaner. Nun schauen alle Staatsbürger, und sogar die ganze Welt auf sie.
Flüge nach China fünfmal so teuer. Die Atomkrise hat gro?e Besorgnis unter den in Japan studierenden und arbeitenden Chinesen ausgel?st. Die chinesische Botschaft hat bereits bekannt gegeben, alle m?glichen Unterstützungen anzubieten, damit chinesische Staatsangeh?rige heimkehren k?nnen. Allerdings gibt es ein Kapazit?tsproblem. Da die Pl?tze begrenzt sind, muss man für ein Flugticket nach China, das zuvor etwa 40.000 Yen kostete, jetzt 200.000 ausgeben. Trotzdem wurden bereits alle Tickets bis zum 23. M?rz ausverkauft. Chinas Botschaft in Japan erkl?rte heute, dass die Regierung angesichts der Lage eventuell Charterflüge schicken würde.
Deutschland schaltet vorl?ufig Atomkraftwerke ab. Die Ereignisse in Japan bleiben nicht l?nger die Angelegenheit eines Landes oder einer Region. Alle L?nder mit Atomkraftwerken müssen sich nun über die künftige Entwicklung Gedanken machen. Der deutsche Botschafter in China, Dr. Michael Schaefer, sagte gestern in Beijing bei einer Pressekonferenz über das Energiekonzept Deutschlands, dass sein Land auf die Atomenergie verzichten werde. "Die Krise in Fukushima zeigt uns, dass sich eine gro?e Gefahr hinter Atomenergien versteckt. Die Bundesregierung wird die Atomenergie entschlossen ausscheiden lassen", so der deutsche Diplomat. Bei der Konferenz wurde ebenfalls bekannt gegeben, dass die Kernenergie nicht mehr in den Entwicklungsplan für erneuerbare Energien aufgenommen werden kann.
In Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern entschieden, den Betrieb von sieben Atomkraftwerken, die vor 1980 gebaut wurden, für mindestens drei Monate einzustellen. Vor einigen Tag musste sie angesichts von Demonstrationen in 450 St?dten Deutschlands ihren Plan zur Laufzeitverl?ngerung der deutschen Atomkraftwerke aufschieben.
Quelle: www.ets2-mod.com
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