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17. 04. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas Fremdw?hrungsreserven steigen zwar langsamer, aber weiterhin an und erreichten im M?rz 2,1 Billionen Euro. Daher ist es h?chste Zeit, dass der Yuan frei handelbar wird.
Chinas Analysten sind der Meinung, dass die staatlichen Devisenreserven in einem niedrigeren Tempo ansteigen werden, da die Struktur des ausl?ndischen Handels besser ausbalanciert würde. Chinas Devisenreserven erreichten in der Summe ein historisches Hoch. Sie entsprachen Ende M?rz der Summe von 2,1 Billionen Euro und stiegen laut Auskunft der chinesischen Zentralbank (PBOC) vom Donnerstag um 24,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Starkes Wirtschaftswachstum als Treibstoff für die Devisenreserven
Mit Beginn von Chinas Reform- und ?ffnungspolitik erlebten die chinesischen Devisenreserven zwischen den Jahren 1978 und 2000 ein langsames und instabiles Wachstum. Bis zur Jahrtausendwende lag ihr Volumen bei gerade einmal 115 Milliarden Euro. Die rapide Expansion begann im Jahr 2001. Seitdem ist die Summe durch j?hrliche Wachstumsraten im zweistelligen Bereich stark angewachsen. Im Oktober 2006 wurde erstmals die Marke von 1 Billion US-Dollar (693 Milliarden Euro) passiert. Innerhalb von nicht einmal drei Jahren hatte sich im Juni 2009 die Anzahl der Devisenreserven verdoppelt.
Guo Tianyong, ein Professor an der Central University of Finance and Economics, berichtete am Donnerstag der Nachrichtenagentur Xinhua, dass die starken Wachstumszahlen eng mit dem landesweiten Wirtschaftswachstum in Verbindung stehen. Chinas Handelsüberschuss und Direktinvestitionsvolumen ist jeweils in den vergangenen Jahren entsprechend stark angewachsen. Neben einem kr?ftigeren Anstieg der Devisenreserven konnte die St?rkung des chinesischen Yuans durch vergleichsweise hohe Zinss?tzen laut Gao auch eine h?here Anzahl an internationalem Spekulationskapital anziehen.
Chinas Nationale Devisenbeh?rde (SAFE) ver?ffentlichte im Februar einen Bericht, nach welchem im Jahr 2010 rund 24,6 Milliarden Euro an spekulativem Kapital in das Land gelangt seien. Dies entsprach 7,6 Prozent des letztj?hrigen Anstiegs der Devisenreserven. "Kapitalzuflüsse aus dem Ausland erfolgten im Einklang mit der realwirtschaftlichen Situation, trotzdem kam es auch zu kleinen Zuflüssen von Spekulationsgeldern", sagte die SAFE.
Optimierung der Handelsstrukturen soll zu einem angemessenen Tempo führen
Guo Tianyong erwartete eine Verlangsamung des hohen Tempos des Devisenreserven-Wachstums und begründete dies mit einer diesj?hrigen Ausbalancierung von Chinas Handelsüberschuss. Chinas Au?enhandel strebt bei all seiner Dynamik nach mehr Ausgleich, nachdem es in den vorherigen beiden Jahren zu einem Absinken des Handelsüberschusses gekommen war.
Daten des Zollhauptamts (GAC) verdeutlichten, dass China von Januar bis M?rz ein Handelsdefizit von 706 Milliarden Euro aufweisen konnte, dem ersten Defizit in einem ersten Quartal seit sechs Jahren. Zhuang Jian, Volkswirt der Asian Development Bank, best?tigte Guos Sichtweise, und meinte, dass die Wachstumsrate durch die Optimierung von Chinas Au?enhandel sinken k?nnte. "Obwohl es einige saisonale Faktoren gab, was das Handelsdefizit im ersten Quartal angeht, k?nnen wir eindeutig beobachten, dass China seine stabilisierende Export- und seine ankurbelnde Importpolitik entschieden angeht."
Der Versuch, den Nebeneffekten der Devisen-Massen entgegenzuwirken
Zhuang sagte, dass die Zentralbank ausl?ndische W?hrungen mit der eigenen W?hrung, dem chinesischen Yuan, kaufen müsse, was in einem massiven Anstieg der offenstehenden Wechselgeldmengen resultiere. Dies werde den Inflationsdruck im Land noch zus?tzlich verst?rken.
Im M?rz wuchsen Chinas ausstehende Geldmittel für ausl?ndischen Handel im Monatsvergleich um 90,1 Prozent auf die Summe von 282,7 Milliarden Euro an. Laut Angaben der Zentralbank ging dies mit einem breiteren Zufluss ausl?ndischer W?hrungen in Form von Exporten und ausl?ndischen Investitionen einher.
Devisenbeh?rden sehen sich dabei auch dem Problem einer Aufrechterhaltung und Steigerung der Werte all jener vorr?tigen ausl?ndischen Devisenreserven gegenüber. Mit der Abwertung sowohl des US-Dollars als auch des Euros seit Beginn letzten Jahres erleiden Chinas Devisenbest?nde fortw?hrend Buchverluste. Die Flexibilit?t des Managements einer solch gro?en Summe wird nicht nur von der Marktkapazit?t erschwert, sondern auch von der Haltung Investoren gegenüber spekulativem Kapital gezügelt, erkl?rte Yi Gang, Vizepr?sident der PBOC.
"Wir haben enorme Herausforderungen bezüglich der Investitionen unserer ausl?ndischen W?hrungsreserven zu meistern und es ist h?chste Zeit für uns, das Verwaltungssystem der Devisen zu verbessern", so Yi. Guo Tianyong schlug vor, dass die SAFE auf effiziente Art und Weise die ausstehenden Reserven gebrauchen sollte, und die Investitionskan?le weiter zu diversifizieren. "Es ist vor allem wichtig, bei der Restrukturierung der Binnenwirtschaft Fahrt aufzunehmen und unsere internationale Zahlungsbilanz ausgeglichener zu gestalten. Dabei sollte China den Yuan als eine internationale W?hrung behandeln und ihn allm?hlich auch hinsichtlich einer besseren Kapitalbilanz frei handelbar gestalten", so Zhuang Jian.
Quelle: China Daily
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