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24. 02. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Am 28. Februar wird die klassische Peking-Oper Farewell My Concubine auf der Bühne des Barock-Stil-Theaters Reignwood Theatre in der Chang'an Avenue in Beijing pr?sentiert. Die Story ist schon unz?hlige Male aufgeführt worden, aber diese Produktion ist eine erfrischende moderne Version der klassischen Geschichte mit einem internationalen Team: Der chinesisch-amerikanische Regisseur Chen Shizheng leitet die Produktion, und Kostüm, Video und Bühnenlicht kommen von deutschen, englischen beziehungsweise US-amerikanischen Künstlern. Das Publikum und die Kritiker sind gespannt, mit welchen neuen Elementen das Team in der klassischen Oper aufwarten wird.
Farewell My Concubine erz?hlt die Story des Eroberers von Chu, Xiang Yu (232 - 202 v. Chr.), der von seinem Feind besiegt wird und seiner geliebten Konkubine, Yu, Lebewohl sagt, die sp?ter Selbstmord begeht. Die berührende Geschichte ist ein immer wiederkehrendes Thema vieler chinesischer literarischer Werke und Opern, und die Peking-Oper-Version ist besonders popul?r. "Das Publikum sollte die Oper nicht unter dem Gesichtspunkt ?sthetischer Standards der traditionellen Peking-Oper ansehen", meint Chen, der für seine meisterhafte Produktion der Kun-Oper Peony Pavilion bereits gro?es Lob in Europa und den USA geerntet hat, die ihr Debüt 1999 im Lincoln Center in New York City hatte. "Warum gehen Leute im 21. Jahrhundert ins Theater, um eine Peking-Oper zu sehen? Weil der Geist der Peking-Oper noch heute relevant ist, und auf dieser Basis versuchen wir, die Oper auf die Weise zu pr?sentieren, wie die heutige Gesellschaft Sch?nheit wertsch?tzt", erkl?rt Chen. "Wir gehen tief in die innere Welt von Xiang Yu und der Konkubine Yu."
In der Tat bricht diese Version die Tradition. Beispielsweise mag das Publikum überrascht über die Erscheinung der Darsteller sein, wenn Xiang Yu und seine Konkubine die Bühne betreten. In der traditionellen Oper ist Xiang Yu's Gesicht normalerweise haupts?chlich schwarz geschminkt. In Chen's Produktion dagegen sieht sein Gesicht "roter als Datteln" aus, eine Farbe, die oft mit der Gesichtsfarbe von Guan Yu assoziiert wird, einer berühmten Figur in anderen Opern wie Dan Dao Hui. Hinzu kommt, dass er ein Gewand anhat, dessen haupts?chliche Farben Rot und Schwarz sind, ein Kostümthema, dass noch nie zuvor in irgendeiner Portr?tierung von Xiang Yu verwendet wurde.
Auch das Kostüm der Konkubine Yu weicht von dem der Original-Figur ab, w?hrend ihr Kopfschmuck Elemente der traditionellen Peking-Oper beibeh?lt. In dieser Produktion erscheint Yu in einer gro?artigen Phoenix-Robe, ein Kleid, dass ausschlie?lich von der Kaiserin getragen wurde. Die Robe ist mit Federn dekoriert und sieht eher wie ein Kostüm in einer westlichen Oper aus. Diese mutige Wahl vereint den europ?ischen Opern-Hintergrund der deutschen Kostümdesigner mit der Peking-Oper.
Und im letzten Akt kommt sogar Xiang Yu's Pferd, Wu Zhui, lebendig auf die Bühne und dreht eine Runde, nachdem es sich von Xiang verabschiedet. Das reinrassige Pferd stammt aus einem Jockey-Club und soll acht Millionen Yuan, oder 955.290 Euro, wert sein. Chen's Einsatz eines lebendigen Pferdes in dieser Produktion ist ein weiterer Bruch mit der Tradition.
Der Produzent der Aufführung, Wang Xiang, erkl?rt, das Team habe viele ?nderungen gemacht, um ein vielschichtiges Publikum anzusprechen, und betont, dass die Oper als Fest der kulturellen Erfahrung für ein chinesisches wie auch ausl?ndisches Publikum angesehen werden k?nne. "Es wird au?erdem in einem Theater in westlichem Stil aufgeführt und sollte insofern nicht auf v?llig traditionelle Weise aufgeführt werden", so Wang gegenüber Beijing Daily. "Daher haben wir mehr Kreativit?t zu den visuellen Aspekten der Produktion zugefügt, indem wir Elemente der westlichen Oper und moderner Musical haben einflie?en lassen."
Auf die Frage, ob das ausl?ndische Team der Aufführung die Essenz der Peking-Oper verstehen k?nne, antwortete Wang: "Natürlich kann das Team nicht die Peking-Oper verstehen, aber es kann den Geist der Oper verstehen. Wir haben beschlossen, keine Künstler zu nehmen, die einen vordergründig chinesischen Hintergrund haben, um sicherzustellen, dass die Produktion innovativer wird."
Quelle: Global Times
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