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13. 07. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Promiakademiker, welche im Fernsehen ihre wissenschaftlichen Gebiete einfach verst?ndlich erkl?ren, erfreuen sich in China immer gr??erer Beliebtheit.
In h?chster Anspannung warten Dutzende Menschen mit Büchern in ihren H?nden auf ein Autogramm. Warten sie für einen Pop-S?nger? Einen Filmstar? Nein. Der Mann, auf den sie warten, ist keine Durchschnittsberühmtheit. Die oben beschriebene Szene ist eine Werbeaktion für ein Buch über die vier sch?nsten Frauen in der chinesischen Geschichte in einem Beijinger Buchladen.
Ji Lianhai (Quelle: Global Times)
Mit seinen dicken Brillengl?sern und seiner schmalen Figur schaffte es der Gymnasiallehrer Ji Lianhai, berühmt zu werden für seine neue Art, die chinesische Geschichte mit Fokus auf die Qing-Dynastie (1644-1911) zu vermitteln. Den Durchbruch schaffte er im Juli 2005 mit der CCTV-Sendung "Vorlesungsraum", wo sein Engagement und seine interessante Art, Geschichten zu erz?hlen, viele Zuschauer anlockten. Seit dann schrieb er Bücher und machte weiter damit, Geschichte in TV-Shows und in Blogs zu lehren. "Ji ist ja so cool. Wenn mein Gymnasiallehrer so unterrichtet h?tte, w?re es viel interessanter gewesen, chinesische Geschichte zu lernen", erz?hlte ein junger Stundet der Global Times w?hrend der Buchpublikation. Im Gegensatz zu vielen anderen Akademikern gelingt es Ji, langweilige historische Fakten in lebhaften Vorlesungen interessant zu vermitteln. Er steigert sich dabei manchmal derart in seinen Stoff hinein, dass er mit den Füssen stampft oder auf das Rednerpult schl?gt. Das Motto des lebhaften Historikers ist: "Respektiere die Geschichte, aber lasse dich nicht von ihr einschr?nken."
Das Buch über die sch?nsten Damen der chinesischen Geschichte von Ji Lianhai. (Quelle: Global Times)
Ji konzentriert sich ausschlie?lich auf weniger bekannte Geschichtsfiguren und erz?hlt von spezifischen Zeitperioden oder Geschichten in ihrem Leben. Doch trotz seines Ruhmes arbeitet Ji weiterhin haupts?chlich als Gymnasiallehrer. Wegen des wachsenden Interessens an Chinas alter Geschichte ist Ji aber nicht der einzige Gelehrte, der es zu Ruhm gebracht hat. Einer der ersten Gelehrten, die zu Promiakademiker geworden sind, ist Yi Zhongtian, ein Professor der Xiamen Universit?t in Ostchina. Er wurde wegen seiner TV-Vorlesungen über die chinesische Geschichte und Kultur berühmt. Ein paar andere schafften es auf demselben wegen zur Prominenz, was ihnen den Spitznahmen Star-Gelehrte eingebracht hat, wegen ihres tiefen Wissens und der F?higkeit, es in einfache Sprache für ein breites Publikum zu packen. Sie verlassen sich dabei meist auf bekannte Arten des Geschichtenerz?hlens wie Wortgefechte oder traditionelle chinesische Kom?dien. So vermitteln sie ihre Forschungsergebnisse und machen es für den gr??ten Teil des Publikums einfach, sie zu verstehen und ihren Ausführungen zu folgen.
Popstars. Neben den Pop- und Sportstars und prominenten Gesch?ftsführern werden die "Star-Gelehrten" mehr und mehr Teil der heutigen Popkultur. "Das ist ein Weg für berühmte Gelehrte, um ihre Forschungen und überlegungen über die Medien an die ?ffentlichkeit zu bringen, was dazu führt, dass sich die breite ?ffentlichkeit mehr für Geschichtsforschung zu interessieren beginnt. Doch es ist alles erst im Anfangsstadium und es liegt noch ein weiter Weg vor uns", antwortete Ji auf die Frage, wie er sich den Trend erkl?re. Es g?be jetzt zwei Arten von Akademikern: die Einen verwenden moderne Medien und die anderen bleiben bei den traditionellen Mitteln zur Ver?ffentlichung ihrer Arbeiten wie Bücher und Zeitungen. "Wir spielen unterschiedliche Rollen. Es gibt Historiker, die die Geschichte in der Tiefe untersuchen und Historiker wie ich, die die Geschichte für die ?ffentlichkeit zug?nglich machen wollen", meinte Ji. Diese Ver?nderung der Rollen der Akademiker führte aber, was fast unvermeidbar war, zu Meinungsverschiedenheiten, da manche der Auffassung sind, dass Promiakademiker die historische Genauigkeit dem Unterhaltungswert opferten. "Es ist vollkommen normal, dass Andere unsere Meinungen in Frage stellen. Tiefe in egal welchem wissenschaftlichen Gebiet h?lt jeden davon ab, alle Aspekte abzudecken. Schlupfl?cher und subjektive Beurteilung sind vollkommen normal", erkl?rte Ji. Doch trotz dieser Kritiker zeigt die wachsende Prominenz solcher intellektueller Star-Gelehrten, dass die popul?re Geschichte von Dauer ist und eine sich rasch ?ndernde Gesellschaft, die Stabilit?t in der Vergangenheit sucht.
Quelle: Global Times
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