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27. 11. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die St?rke der Sommermonsune, die im Indischen Ozean entstehen, hat auch Einfluss auf die Niederschlagsmenge in Nordwestchina. Wissenschaftler zeigten nun, dass Ver?nderungen der Monsunst?rke und Aufstieg und Fall von Dynastien in Verbindung gebracht werden k?nnen.
Relikte aus der Blüte der Tang-Dynastie, die in den Mogao-Grotten in Gansu gefunden wurden. Eine neue Studie belegt, dass dieses reiche K?nigreich gleichzeitig mit klimatischen Ver?nderungen vor rund 1000 Jahren unterging.
Ein chinesisch-US-amerikanisches Forschungsteam hat vor kurzem eine starke Korrelation zwischen den Sommermonsunen in Asien und historischen Ereignissen in China festgestellt. Es fand auch Beweise für Klimaver?nderungen durch menschlichen Einfluss.
Unter der Leitung von Zhang Pingzhong von der Universit?t Lanzhou berichteten die Wissenschaftler in Science, dass schw?chere Sommermonsune mit dem Untergang der Tang-, Yuan- und Ming-Dynastie in Verbindung gebracht werden k?nnten. Zhang und sein Team entdeckten in der Wangxiang-H?hle in der nordwestchinesischen Provinz Gansu, bis wohin derzeit asiatische Monsune reichen, einen 1810 Jahre alten und 11,8 Zentimeter hohen Stalagmiten.
"Sommermonsune entstehen im Indischen Ozean und reichen bis China", sagte Hai Cheng, Koautor der Studie von der Universit?t Minnesota, in einem Interview gegenüber BBC. "Wenn die Sommermonsune st?rker sind, gelangen sie weiter in den Nordwesten Chinas."
Mittels Untersuchung des Uran- und Thoriumgehalts in dem Stalagmiten und durch Analyse der "Signatur" der beiden Formen von Sauerstoff, brachten die Forscher die Ver?nderungen bei den Monsunen mit dem Zeitpunkt von Aufstieg und Fall verschiedener chinesischer Dynastien in Verbindung. Noch wichtiger ist, dass laut Larry Edwards, einem Geologen der Universit?t Minnesota und ebenfalls Koautor der Studie, auch eine Verbindung zwischen der Fluktuation der Monsunperioden und kultureller Ver?nderungen in Europa und Amerika gefunden wurden.
Die schwachen Sommermonsune zwischen 850 und 940 fallen mit den letzten sechs Jahrzehnten der Tang-Dynastie (618-907) zusammen, hei?t es in der Studie. Schw?chere Monsune bedeuten weniger Regen und führten zu geringerer Ernte, was Unruhen ausgel?st und zum Untergang der Tang-Dynastie geführt haben k?nnte, vermuten die Wissenschaftler. Eine derartige Trockenzeit bestand auch zur Zeit des Untergangs der Mayas in Mittelamerika.
Ein anderes Beispiel zeigt, dass die Sommermonsune zwischen 960 und 1020 an St?rke zunahmen, was mit den ersten sechs Jahrzehnten der Song-Dynastie (960-1127) zusammenf?llt. Zu dieser Zeit florierte der Reisanbau und die Gesellschaft war stabil.
Die Wissenschaftler schrieben: "Die Sommermonsune stehen in Zusammenhang mit Ver?nderungen der Sonnenaktivit?t, der n?rdlichen Hemisph?re, der Temperatur in China, dem Abschmelzen von Gletschern und Ver?nderungen in der chinesischen Kultur."
Die Ergebnisse best?tigen eine frühere Studie von chinesischen und deutschen Paleoklimatologen, die anhand einer Analyse der magnetischen Eigenschaften und des Titaniumgehalts der Ablagerungen in einem See in Südwestchina eine Korrelation zwischen schw?cheren Monsunen und dem Untergang der Tang-Dynastie festgestellt hatten.
"Unsere Studie legt nahe, dass Klimaver?nderungen die Kultur weltweit zu einem guten Teil beeinflusst hat", sagte Edwards.
Ein anderes Ergebnis der Studie ist die Ver?nderung in der Korrelation zwischen Temperatur und Monsunen in Asien seit 1960. Vor diesem Jahr brachten st?rkere Monsune in Asien laut den Wissenschaftlern normalerweise starke Niederschl?ge, danach führten sie jedoch zu schw?cheren Regenf?llen in Nordwestchina. Die Wissenschaftler brachten die Ver?nderungen zum Gro?teil mit durch den Menschen ausgel?ste Ursachen, darunter der Vermehrung der Treibhausgase und dem steigenden Kohlendioxid- und Sulfataussto?, in Verbindung.
Edwards sagte, dass das Team jetzt noch weiter in der Vergangenheit forschen werde, um mehr Beweise für die Verbindung zwischen Klimaver?nderungen und menschlichen Aktivit?ten zu sammeln.
Quelle: China Daily
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