Regie: Zhang Yuan
Da seine Eltern oft nicht zu Hause seien k?nnen, wird der vier Jahre alte Fang Qiangqiang (Dong Bowen) in ein zum Milit?r geh?rendes Kindergarteninternat im Beijing der 1960er Jahre geschickt.
Oberfl?chlich scheint das Leben in dem Kindergarten reich und vielseitig, aber Qiangqiang hat Schwierigkeiten, sich dem strengen Regime der Schule zu unterwerfen. Er sehnt sich danach den Preis für korrektes Verhalten, eine kleine rote Blume, verliehen zu bekommen. Aber Qiangqiang kann sich morgens nicht alleine anziehen, macht immer noch ins Bett und hat Schwierigkeiten vor anderen Kindern sein Gesch?ft zu verrichten. Allerdings steht seine Unf?higkeit sich anzupassen in eigenartigem Widerspruch zu seinem Charisma, was ganz besonders deutlich wird, als er seine Klassenkameraden überzeugt, dass ihr herrischer Lehrer ein fleischfressendes Monster ist. Nach dieser Episode w?chst seine Entfremdung und aus seiner Frustration entwickelt sich Trotz.
Regisseur Zhang Yuan nutzt den Kontrast zwischen dem Geplapper und Durcheinander von Qiangqiangs Klassenkameraden und der stillen Verwirrung des Jungen, wobei Zhang seinen jungen Darsteller gro?e Leistungen entlockt. Die Augen Dongs zeigen seinen Schmerz, seine Verwirrung und den erlittenen Schaden.
Qiangqiang ist typisch für Zhangs Charaktere: Personen, die von der Gesellschaft an den Rand gedr?ngt werden oder die gezwungen sind, ihre Gefühle zu verstecken. In früheren Filmen waren Zhangs Protagonisten Kriminelle, Homosexuelle und obsessive Liebhaber. Daher sind auch Kinder, in ihrer Verwirrung gegenüber moralischen und sozialen Codes, augenscheinliche Kandidaten für seine differenzierten Darstellungen. Im Gegensatz zu Zhang Yimous Not One Less, der auch von Kindern handelt, liefert dieser Film eine implizite Kritik der gesellschaftlichen Normen.
Der Film basiert auf dem dritten Roman von Wang Shuo, der auch denselben Titel tr?gt. Es ist das zweite Mal, dass Zhang eine Arbeit des berühmten Schriftstellers adaptiert hat (die erste Adaption war Wo Ai Ni aus dem Jahr 2002). Zhang füllt auch in seinem neuen Werk das Gefühl der Entfremdung, eine Spezialit?t Wangs, mit Leben.
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