Regie: Jin Tiemu
Yuan Ming Yuan erz?hlt vom Bau, dem Leben und schlie?lich der Brandschatzung des alten Beijinger Sommerpalastes durch franz?sisch-britische Truppen. Yuan Ming Yuan ist der ambitionierteste Dokumentarfilm, der je in China hergestellt wurde. Der mit einem Budget von 10 Millionen Yuan (920.000 Euro) sogar nach westlichen Ma?st?ben extravagante Dokumentarfilm, setzt stark auf computeranimierte Rekonstruktionen des aus der Qing-Dynastie stammenden sommerlichen Rückzugsortes.
Eine der fesselndsten Szenen des Films beginnt mit einer Aufnahme der heutigen Ruinen der Palastanlage. Dann sieht man, wie sich ein Geb?ude von selbst wieder aufbaut und wie die es umgebenden Brunnen und G?rten wieder auferstehen. In anderen Szenen wird die Geschichte mit Schauspielern vor einem weitgehend computeranimierten Hintergrund dargestellt. Aufgrund der starken Verwendung von Computeranimationen und nachgestellten Szenen zieht Regisseur Jin Tiemu es vor, sein Werk als "Sachfilm" denn als Dokumentarfilm zu bezeichnen.
Der Film erinnert eher an Ken Burns als an Zhang Yimou. Trotz seiner reichhaltigen animierten Szenen wirkt Yuan Ming Yuan merkwürdig statisch. Es gibt zwar zahlreiche Aufnahmen von Gem?lden, Karten und Fotografien, was den Film aber wirklich verlangsamt, ist sein Vertrauen auf eine Stimme aus dem Off.
In keiner der nachgestellten Szenen spricht jemand und obwohl in einigen erz?hlenden Abschnitten die Stimmen der verschiedenen Charaktere dargestellt werden, werden die meisten Bilder von einer m?nnlichen Stimme aus dem Off begleitet, die die Geschehnisse mit Beijinger Akzent erz?hlt.
Es gibt nur wenige interessante visuelle Versch?nerungen, wie zum Beispiel eine Szene, in der der Kaisers zum ersten Mal einen seiner S?hne trifft und der Junge mit einem kleinen Schwert gnadenlos Rosen zerhackt. Im Gro?en und Ganzen folgen die Bilder aber streng der Stimme, wodurch beide viel von ihrem aufschlussreichen Potenzial einbü?en.
Yuan Ming Yuan ist ein visuelles Fest und ein gut recherchierter Dokumentarfilm, aber ein fesselnder Film ist er nicht.
Filmplakate
Dokumentarfilm l?sst den Alten Sommerpalast auferstehen
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