Die übergangszeit
Die Zeit von 1994 bis 1997 kann als Jet Lis übergangsphase bezeichnet werden, in der er versuchte vom traditionellen Kostümfilm wegzukommen und sich im modernen Actionfilm zu etablieren, der Wushu mit Schie?ereien verband. Jets neue Rollen in Filmen wie The Bodyguard from Beijing und My Father is a Hero waren genauso erfolgreich wie die in den Kostümfilmreihen Wong Fei-Hung und Fong Sai-Yuk.
In dieser Zeit entstand mit Fist of Legend auch ein Film, dem besondere Aufmerksamkeit gebührt. 1994 arbeiteten Li, Yuen Woo-Ping und der aufstrebende Regisseur Gordon Chan an einem Remake des Bruce Lee Klassikers Fist of Fury. Li z?gerte anf?nglich, an dem Film mitzuarbeiten, da er sich schon w?hrend seiner ganzen Filmkarriere von auf ihn bezogenen Bezeichnungen wie "der n?chste Bruce Lee" verfolgt fühlte. Li wusste und fühlte, dass Lee auf der ganzen Welt als eine Art "Kinogott" galt.
Li, Chan und Yuen arbeiteten eng zusammen, um einen Film zu schaffen, der sowohl Fans von Bruce Lee als auch von Jet Li zufrieden stellen und obendrein neue Fans gewinnen würde. Sie entschieden sich, auf das sogenannte "Drahtseil-Kungfu" zu verzichten, einen Stil den Li in den meisten seiner anderen Filme verwendet hatte und bei dem die Darsteller zu fliegen scheinen oder andere übertriebene, durch versteckte Drahtseile und filmische Tricks erreichte Bewegungen vollführen. Stattdessen wollten sie einen h?rteren und realistischeren Stil umsetzen, der sich n?her an Bruce Lees eigenem Werk befand. Das Ergebnis war Lis gr??ter Erfolg seit Jahren und ein Film, den viele Menschen als seine bisher beste Arbeit betrachten.
Hollywood
Nach seinem gewaltigen Erfolg in Hong Kong entschied sich Li, es in Hollywood zu probieren. 1998 hatte er an der Seite von Mel Gibson mit Lethal Weapon IV, in dem er einen Verbrecher spielt, sein Hollywood Debüt. Der Film war erfolgreich und ebnete den Weg für weitere Projekte wie zum Beispiel Romeo Must Die, Kiss of the Dragon und The One, durch die Li auch beim amerikanischen Publikum beliebt wurde.
Im Jahr 2002 wurde in den USA der Film Hero mit Li in der Hauptrolle ver?ffentlicht. Hero wurde ein Erfolg bei der Kritik und an den Kinokassen.
Im Jahr 2005 wagte sich Li an das Actiondrama Danny the Dog, indem er einen Erwachsenen mit der Mentalit?t eines Kindes spielt, der wie ein Tier aufgezogen wurde. Danny the Dog war ein düsterer Film mit einer gr??eren Tiefe als die früheren Filme Lis.
Zu diesem Zeitpunkt war Li in Hollywood bereits etabliert und als der K?nig der Kungfu-Stars nach Bruce Lee akzeptiert.
Rückzug aus dem Kampfsport
W?hrend des Frühlingsfestes 2006 ver?ffentlichte Li in China Fearless. Der Film erz?hlt die Geschichte des chinesischen Kampfsportmeisters Huo Yuanjia (1869-1910), der die Jing Wu Men (Chin Woo) Kampfsportschule in Shanghai gegründet hatte. Huo praktizierte und lehrte "Mi Zong Quan", eine Form des Shaolin-Kungfus. Für die Chinesen ist Huo ein Volksheld, da er viele Kungfu- und Judo-Wettk?mpfe gewann. Seine Siege waren besonders bedeutend, da sie in eine Zeit fielen, als China unter massiven Erniedrigungen durch andere L?nder zu leiden hatte.
Gegenüber den Medien erkl?rte Li, Fearless drücke seine ultimative Interpretation der Philosophie des Wushu aus. Aus diesem Grunde sei der Film sein letzter Kampfsportfilm.
Die Vorbereitungen für den Film begannen im Jahr 2003. Zur selben Zeit erfuhr Li zuf?llig, dass in China jedes Jahr 280.000 Menschen Selbstmord begehen. Li hoffte, dass der Film Personen, die ihren Glauben an das Leben verloren haben, neuen Mut geben k?nnte. Mit der Darstellung des hartn?ckigen Geistes Huo Yuanjias wollte Li die junge Generation ermutigen, Rückschl?ge und Niederlagen hinzunehmen und das Leben zu sch?tzen.
Mit seinem eindringlichen Spiel in Fearless berührte Li jedes Publikum. Obwohl bereits lebensgef?hrlich vergiftet, entscheidet sich Huo Yuanjia, einen Wettkampf mit einem japanischen Kungfu-Meister zu Ende zu führen. Als es Huo gelingt, den japanischen Meister in eine t?dliche Falle zu locken, l?sst er ihn am leben. Bewegt von der noblen Gesinnung Huos, verbeugt sich der japanische Meister und erkl?rt seine Niederlage, aber Huo stirbt.
Vermeidung von Gewalt: Die Essenz des Wushu
Zweifelsohne ist Lis Entscheidung, dem Kampfsportfim den Rücken zu kehren, eine gro?e Entt?uschung für seine Fans. Li erkl?rt seine Entscheidung mit seinem Verst?ndnis von Wushu. Er vertritt die Ansicht, dass Wushu nicht für Rache oder ?hnliches praktiziert wird, sondern lediglich eine Methode ist, um Gefahren zu vermeiden. In seinen beiden vorhergehenden Filmen Danny the Dog und Hero, hat er diese überzeugung bereits zu vermitteln versucht.
"Gewalt ist kein Weg, um Probleme zu l?sen. Wir brauchen eine friedliche Welt", sagt Li. "Analysiert man das Schriftzeichen 'Wu' (武), das die Bedeutung Kampfsport in sich tr?gt, sieht man, dass es die Beendigung von Gewalt bedeutet, was gut die offenen und toleranten gegen Krieg gerichteten Empfindungen der Chinesen widerspiegelt."
Filmografie:
The Forbidden Kongdom/功夫之王 (2008)
The Warlords/投名狀 (2007)
War (2007)
Fearless/霍元甲 (2005)
Danny the Dog (2005)
Cradle 2 the Grave (2003)
Hero/英雄 (2002)
The One (2001)
Kiss of the Dragon (2001)
Romeo Must Die (2000)
Lethal Weapon 4 (1998)
Hitman/殺手之王 (1998)
Once Upon A Time in China & America/黃飛鴻之西域雄師 (1997)
Dr. Wai in the Scripture With No Words/冒險(xiǎn)王 (1996)
Black Mask/黑俠 (1996)
My Father Is A Hero/給爸爸的一封信 (1995)
High Risk/鼠膽龍威 (1995)
Fist of Legend/精武英雄 (1994)
The Bodyguard From Beijing/中南海保鏢 (1994)
The New Legend of Shaolin/洪熙官之少林五祖 (1994)
The Legend of Fong Sai Yuk II/方世玉 II (1993)
Last Hero in China/黃飛鴻之鐵雞斗蜈蚣 (1993)
Tai Chi Master/太極張三豐 (1993)
The Legend of Fong Sai Yuk/功夫皇帝方世玉 (1993)
The Kung Fu Cult Master/倚天屠龍記之魔教教主 (1993)
Swordsman II/笑傲江湖 II:東方不敗 (1992)
Once Upon a Time in China III/黃飛鴻 III:獅王爭(zhēng)霸 (1992)
Once Upon a Time in China II/黃飛鴻 II:男兒當(dāng)自強(qiáng) (1992)
The Master/黃飛鴻92之龍行天下 (1991)
Once Upon a Time in China/黃飛鴻 (1991)
Dragon Fight/龍?jiān)谔煅?(1988)
Born To Defense/中華英雄 (1988)
Martial Arts of Shaolin/南北少林 (1986)
Shaolin Temple II: Kids from Shaolin/少林小子 (1984)
Shaolin Temple/少林寺 (1982)
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