Der Regisseur Zhang Jiarui wurde 1958 in der westchinesischen Chengdu geboren. Er entwickelte früh eine Liebe für Theater und Film, studierte jedoch Philosophie an der Universit?t Sichuan und arbeitete zwei Jahre als Journalist, nachdem er die Aufnahmeprüfung für die Chinesische Theaterakademie nicht bestanden hatte.
1985 kehrte Zhang zu seiner Berufung zurück und studierte Regie an der Filmakademie in Beijing.
Zhangs "When Ruoma Was Seventeen/婼瑪?shù)氖邭q" (2002) gewann Preise in Beijing, Berlin, Montreal, Los Angeles und anderen St?dten. Der Film erz?hlt die Geschichte einer Jugendlichen der Hani-Minorit?t, die als Maisverk?uferin auf dem Land arbeitet und sich nach der gro?en weiten Welt sehnt. Zhang wollte sich zun?chst auf die exotischen Landschaften Südchinas konzentrieren, um ein Bewusstsein für den Umweltschutz zu erzeugen. "Aber langsam merkte ich, dass es besser w?re, wenn ich die Landschaften mit den Menschen verbinde, die dort leben," sagt er.
Vor "When Ruoma Was Seventeen" führte Zhang bei elf Fernsehserien Regie, die aber alle nicht so erfolgreich waren wie sein Film. Der Fernsehfilm "Seeking Dreams on the Verge" von 1993 erz?hlt die Geschichte der Künstlerkolonie Yuanmingyuan (in dem alten Sommerpalast).
"Zu der Zeit war das Thema etwas avantgardistisch und die Sendung war nicht ehrgeizig genug,“ klagt Zhang. "Sie wurde nur auf CCTV gezeigt." Das gleiche Schicksal ereilte seine Fernsehserie "Downtown Girls", in der das Leben von M?dchen in der Mittelschule beschrieben wird.
"Als ich die Serie zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe, konnte ich nicht glauben das ich Regie geführt hatte. Alles war anders," sagt er. "Manchmal kann man nichts machen, au?er zu Warten. Filme machen ist nicht einfach."
Als Direktor des Beijing Youth Filmstudios gibt Zhang eine gewisse Stagnation in der chinesischen Filmindustrie zu. Trotz einiger Entt?uschungen hat er es als Feature Filmmacher geschafft. Sein n?chster Film "Huayao Bride In Shangrila" wird im Mai 2004 in Yunnan produziert. Darin wird es um eine Liebesgeschichte in einer Drachentanzgruppe der Yi-Minderheit gehen.
"Ich habe über ein halbes Jahr in den Bergen in Yunnan gelebt," erkl?rt Zhang. "Ich habe eine Menge der lokalen Umgebung und Sitten aufgenommen. Was ich wirklich suche ist nicht nur die unglaubliche Sch?nheit diese Ortes, sondern auch die Empfindungen und Menschlichkeit der Leute hier."
Obwohl sich beide Filme mit den Minderheiten im l?ndlichen China besch?ftigen, betont Zhang, dass er immer noch sehr am st?dtischen Leben interessiert ist. "Ich wurde in der Stadt geboren und habe dort die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Die Stadt ist der Fokus des Wandels in China, voll mit Problemen, Spannungen, Glück und Instabilit?t. Ich will in der Zukunft von den Bergen herunterkommen und zum Stadtleben zurückkehren."
(China.org.cn, 3. April 2004)
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