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21. 05. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
China hat sich dem Kampf gegen industrialisiertes, stark verarbeitetes, abgepacktes Essen angeschlossen. Nun, zumindest einige Menschen in China. Eric Jou erl?utert die Situation in Beijing.
Für nachhaltigere, gesündere, organische Lebensmittel einzustehe und sich gegen die importierte, st?dtische Fast-Food-Kultur zu stellen, ist nicht einfach in Beijing. Aber in letzter Zeit haben drei Ereignisse zumindest den Beginn dieser Bewegung signalisiert: Die Beijinger Slow-Food-Bewegung, das Gedenken an Jamie Oliver's Tag der Lebensmittelrevolution und die Einschlie?ung der Kategorie "Bestes Nachhaltiges Restaurant" im Stadtführermagazin Time Out für die j?hrliche Preisvergabe für Essen in Beijing.
Kerstin Bergmann, eine der Leiterinnen des Slow Food Convivium in Beijing, erkl?rt, seit 2008 sei die Nachfrage nach sauberem, organischen Essen in Beijing gewachsen, und immer mehr Menschen interessierten sich dafür, was sie an Essen so zu sich nehmen. "Ich bin der Ansicht, dass es eine riesige Nachfrage gibt, vor allem seit 2008 nach dem Milchskandal", so Bergmann unter Bezugnahme auf einen Lebensmittelskandal, der ganz China in Aufruhr versetzte, weil durch ihn Kinder und Babys betroffen wurden, von denen einige dauerhafte Sch?den davontrugen.
Damals war herausgekommen, dass gro?e Milchproduzenten in China Milchprodukten Melamin zugesetzt hatten, um den Gehalt an Protein h?her erscheinen zu lassen. Die Schuldigen wurden hart bestraft, und immer noch werden teilweise Spuren an Melamin in Milch entdeckt – ein Beweis dafür, dass das Bewusstsein und die Kenntnisse sehr langsam zu den Produzenten an der Basis durchsickern.
Die Slow-Food-Bewegung, die ursprünglich aus Italien stammt, steht für gutes, sauberes Essen zu fairen Preisen und dafür, lokales Essen zu sich zu nehmen, und das findet in China Anklang. Wie Bergmann sagt: Lebensmittelsicherheit ist ein ernstes Anliegen unter den Leuten, die in Beijing leben.
Zhang Zhimin, eine Legende in Beijing für organisches, nachhaltiges Essen, erkl?rt, einer der Hauptgründe, aus denen sie eine Farm gegründet hat, seien ihre Bedenken gegenüber Lebensmittelsicherheit gewesen. Zhang gründete ihre eigene Farm, God's Grace Garden, 2001. Das ursprüngliche Konzept war es, ihr eigenes Essen anzubauen, aber sie begann, Getreide auch an ihre Familie und Freunde zu geben. Zhang erkl?rt, ihre Familie und Freunde h?tten sie dazu gebracht, ihre Lebensmittel schlie?lich auch zu verkaufen.
Dannan Hodge, der Botschafter von Jamie Oliver's Food Revolution in Beijing, arbeitet ebenfalls mit der Beijinger Bauernmarktvereinigung zusammen. "Die Organik-Revolution hier steckt noch in den Kinderschuhen, aber sie schreitet recht schnell voran. Organische Lebensmittel werden immer noch vorwiegend an Chinesen verkauft, daher ist eine Sache, die wir versuchen, Landwirte und H?ndler zu gewinnen, die englischen Service für Ausl?nder bieten k?nnen." Laut Sina Weibo hat die Beijinger Landwirtevereinigung über 300.000 Fans. "Mehrere unserer Landwirte waren keine Farmer von Beruf aus", so Hodge. "Sie gründeten ihre Organik-Farmen wegen Bedenken gegenüber der Lebensmittelsicherheit."
Das Hauptproblem ist es, die Idee zu verbreiten. Zhang meint, ein Hindernis sei, dass Fast-Food so praktisch für die arbeitende Bev?lkerung in den St?dten sei, und dass die jüngeren, westlich beeinflussten Chinesen eine starke Neigung zu Fast-Food h?tten.
Quelle: China Daily
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