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12. 03. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Dürre in der Provinz Yunnan wird immer schlimmer. Die Bewohner müssen für ihre Versorgung mit Wasser jeden Tag zu ihrer mehrere Kilometer entfernten Wasserquelle gehen, dem Níulan-Fluss.
Seit Monaten wird die Provinz Yunnan von der schwersten Dürre der letzten sechzig Jahren heimgesucht. Die Situation wird immer schlimmer. Die Bewohner des Dorfs Chahe in der Gemeinde Malu im Verwaltungsbezirk Qujing müssen für ihre Versorgung mit Wasser jeden Tag zu ihrer mehrere Kilometer entfernten Wasserquelle gehen, dem Níulan-Fluss.
Vom Verwaltungssitz Malu sind es eineinhalb Stunden mit dem Auto und noch einmal eine halbe Stunde zu Fu? bis zum Dorf Chahe. Schon vormittags tragen die D?rfler ihre Wassereimer und –kessel den Berghang hinab und treiben dabei das Vieh vor sich her. "Wir müssen jeden Tag dreimal an den Fluss gehen, um Wasser für das Vieh zu holen. Die Tiere selbst k?nnen wir nicht bis zum Wasser treiben, denn die Uferb?schung ist zu steil."
Der Niulan-Fluss sieht gar nicht so weit entfernt aus, aber der Weg führt durch zerklüftetes Gel?nde, man muss auf einem steilen Pfad bis zu 60 Prozent Gef?lle überwinden. Zu allen Seiten g?hnt der Abgrund. Es dauert rund eineinhalb Stunden bis man den Fluss endlich erreicht hat. Alte jenseits der siebzig und Kinder unter zehn, die vom Fluss kommen, tragen Eimer, eine Last, unter der sich ihre Rücken biegen.
Am Fluss nimmt jeder erst einmal eine Sch?pfkelle Wasser zur Erfrischung, dann werden die Wassereimer gefüllt. Sie wiegen zwanzig bis vierzig Kilo. Mit dieser Last auf dem Rücken geht es dann wieder an den Aufstieg. Das Dorf liegt 1000 bis 1800 Meter hoch. "Aufsteigen ist noch schwieriger als Absteigen," erkl?rt einer der Tr?ger der Reporterin. Nach zwei Stunden Fu?marsch, unterbrochen von h?ufigen Pausen um Kraft zu sammeln für den Transport der schweren Last, sind alle wieder im Dorf.
143 Menschen leben in Chahe. Der Verwaltungschef sagt: "Wir sind immer von der Natur abh?ngig. In der Regenzeit sammeln wir Regenwasser in einer Zisterne, aber die Zisterne ist lange schon leer. Das Wasser, das jeden Tag den Berg hochgeschleppt wird, reicht gerade einmal für den Bedarf jeder einzelnen Familie. Zum Waschen wird es schon lange nicht mehr verschwendet. Vor allem für die Bew?sserung der Felder und das Tr?nken des Viehs wird es eingesetzt, sonst k?nnen wir dieses Jahr nicht ernten."
Yang Yunxiu, die wohl an die siebzig Jahre alt ist, stehen die Tr?nen in den Augen, wenn sie von der Dürre erz?hlt. Die Jugendlichen im Dorf sind alle als Wanderarbeiter in die Fremde gegangen, nur sein kleiner Enkelsohn kann jeden Tag für ihn das Wasser holen. Die Ernte scheint in weite Ferne gerückt, wenn nicht sogar ganz unm?glich zu sein. Seit mehr als drei Monaten tragen die Einwohner von Chahe schon Wasser. Wegen der Unzug?nglichkeit des Dorfes kann kein Tankwagen das wertvolle Nass anliefern. Die Beh?rden haben zwar Wassereimer, Wolldecken und Geld zur Verfügung gestellt, aber eine Dauerl?sung ist noch nicht in Sicht.
Quelle: Beijing Rundschau
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