"Heute sind die Nachrichten aus dem Fernen Osten schlimmer als je zuvor, ich habe ihre Anmerkungen zur Brutalit?t Japans gelesen. Der japanische Botschafter hier vor Ort prahlte vor ein zwei Tagen mit der Behauptung, sein Land h?tte mehr als 500.000 Chinesen get?tet..."

"Das bedeutet, die Methoden von Mussolini und Hitler werden auch in anderen Teilen der Welt Anwendung finden. Was für ein trauriger Zustand."

Dieses erschütternde vertrauliche Telegramm für den US-Pr?sidenten Franklin D. Roosevelt stammt von William Edward Dodd, dem damaligen amerikanischen Botschafter in Deutschland.

Es enthüllt, dass die Morde und Vergewaltigungen der japanischen Soldaten nicht nur auf Nanjing begrenzt waren, schon bevor die japanische Armee am 13. Dezember 1937 die Stadt eroberte, hatte sie hunderttausende chinesische Bürger niedergemetzelt.

Wang Lan, Forscher des Chinesischen Archivamts, der kürzlich die Briefe Dodd's und einige andere Dokumente im Nationalarchiv der USA entdeckte, sagt: "Das Telegramm, datiert auf den 14. Dezember 1937, zeigt, dass die Massaker schon w?hrend des Marsches der japanischen Armee von Shanghai in Richtung Nanjing begann."

Wang entdeckte auch, dass der im Telegram erw?hnte Botschafter Japans in Deutschland kein anderer als Shigenori Togo war, einer der 14 japanischen Klasse-A Kriegsverbrecher.

Wang lenkte die Aufmerksamkeit auch auf einen "T?te 100 Wettbewerb" von dem japanische Zeitung damals ausführlich berichteten. Zwei Unterleutnante der 16. Armeedivision konkurrierten zwischen dem 30. November und 11. Dezember darum, als Erste 100 Chinesen zu t?ten. Die beiden Offiziere brachten es auf 106 beziehungsweise 105 Morde.

Heute ist der 70. Jahrestag der dunklen Stunde, an der die japanischen Streitkr?fte in Nanjing einmarschierten, der damaligen Hauptstadt Chinas. In den folgenden sechs Wochen richteten sie ein Blutbad unter der Stadtbewohnern an, t?teten mehr als 300.000 chinesische Zivilisten und Gefangene, vergewaltigten mehr als 20.000 Frauen und brannten ein Drittel der Stadt nieder.