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24. 09. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Automatisierte Textschreibung führt zu ?ngsten unter den Journalisten.
Zuerst waren es die Fabrikarbeiter, dann die Kellner. Und nun sieht es so aus, als ob die Journalisten als n?chste an der Reihe w?ren, von Robotern ersetzt zu werden.
Tencent, Chinas gr??tes Internet- und Gaming-Unternehmen, ver?ffentlichte im letzten Monat einen Artikel – der von einem Roboter verfasst worden war! Damit trug es zu den Befürchtungen der lokalen Journalisten bei, dass ihre Jobs in Gefahr w?ren.
Der neuentwickelte Roboterjournalist, passenderweise "Traumschreiber" genannt, hatte seine erste Nachrichtengeschichte auf Chinesisch auf der QQ.com-Website der Firma ver?ffentlicht. Der fehlerfreie 916-W?rter Artikel war in nur einer Minute produziert und bewirkte Schockwellen in Journalistenkreisen. Die Mehrheit der chinesischen Medien sagte, dass der Artikel gut geschrieben und koh?rent sei, wodurch lokale Reporter sich über die M?glichkeit, bald von einem Roboter ersetzt zu werden, gr?mten.
W?hrend Journalisten Innovation und Technologie dieser Art sehr misstrauisch gegenüberstehen, sagte Tencent, dass sie hofften, dass die Nachrichtenschreiber, die mehr als 100 Nachrichten pro Tag produzieren k?nnen, die Journalisten für heraufordernde und intellektuell anspruchsvollere T?tigkeiten freimachen k?nnten.
Programmiert, um zu produzieren
Um ehrlich zu sein, handelt es sich hier nicht wirklich um Roboter. Es sind viel eher Algorithmen, die mit Schablonen arbeiten. Sie k?nnen sich in nur wenigen Sekunden durch gro?e Mengen von Daten arbeiten und Trends, Rekorde und Einblicke erkennen. Sie bringen sie in den richtigen Kontext und chronologische Ordnung. Die Algorithmen sind so programmiert, dass die eine natürliche Sprachstruktur formen und Daten formatieren k?nnen.
"Nachrichtengeschichten in einfacher Sprache zu erzeugen, die einer bestimmten Vorlage folgen, ist nicht schwierig für einen Computer", sagte Wu Dekai, ein ehemaliger Dozent an der Hong Kong University of Science and Technology, bereits im Jahr 2012. "Es gibt keinen Grund, warum wir es nicht auch auf Chinesisch machen sollten."
Wu merkte an, dass sie hunderte oder sogar tausende von Vorlagen für verschiedene Arten von Geschichten programmieren k?nnten – von pl?tzlichen Aktienbewegungen bis zu Firmenübernahmen.
Allerdings gibt es immer noch viele Skeptiker, die unsicher sind, wie weit das gehen k?nnte. Einige Experten behaupten, es würde noch Jahrzehnte dauern, bis Roboterschreiber ihre F?higkeiten, auch kreativ zu schreiben, verbessern sowie investigative oder menschliche Geschichten verfassen k?nnen.
Roboter, die menschliche Arbeitspl?tze einnehmen, wurden in den vergangenen Jahren weltweit zu einem gro?en Gespr?chsthema. Heute hat China laut HSBC ungef?hr 30 Industrieroboter auf 10.000 Fabrikarbeiter, im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von 62. Im Vergleich mit fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist das zehnmal weniger als in Deutschland und 14 Mal weniger als in Südkorea.
Politik, die vorantreibt
China plant seine Fertigungsketten zu modernisieren, um mehr anspruchsvolle und hochwertigere Produkte herstellen zu k?nnen. Die Regierung treibt momentan die Initiative "Made in China 2025" voran, die das Land von arbeitsintensiver Produktion zu weiter fortgeschrittenen Sektoren, wie Robotik, führen soll.
"China wird in der Robotik erfolgreich sein müssen, da seine Lohnkosten so schnell ansteigen", sagte David Autor, ein Professor für Arbeits?konomie am Massachusetts Institute of Technology. "Entweder man steigert die Produktivit?t durch Automatisation oder die Arbeit wird in einem anderen Land gemacht, wie Vietnam, Kambodscha oder Brasilien."
"Einige fragen, weshalb entwickelte L?nder einen Bedarf an der Entwicklung von Robotern haben, wenn sie kaum genug anstrengende manuelle Arbeit für die Roboter haben. Die Antwort ist, dass diese L?nder und Regionen dabei sind, ein anderes Problem zu l?sen, als China", sagte Song Xiaogang, der Gesch?ftsführende Direktor der China Robot Industry Alliance.
So wie die Roboterindustrie in China, und in der Tat auf der ganzen Welt, weiter rast, bleibt es offen ob die Jobs für Journalisten, Kellner, Fabrikarbeiter und wer wei? was für weiterer Berufe, zu einer Sache der Vergangenheit werden. Kris Hammond, hat vielleicht eine korrekte Vorhersage getroffen, als er sagte, bis 2027 würden mehr als 90 Prozent der Nachrichten in den Vereinigten Staaten von Computerprogrammen verfasst werden.
Wahrscheinlich ist es keine überraschung, wenn es in China früher geschieht.
Quelle: Beijing Rundschau
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