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14. 09. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Motorkutsche l?ste einst die Pferdefuhrwerke ab. Steht nun auch die Autobranche selber vor einer ?hnlichen Zeitenwende? Im rasanten digitalen Wandel müssen sich Autobauer zumindest an vielen Stellen neu erfinden, sagt der Chef des VW-Konzerns, Martin Winterkorn.
Wolfsburg (dpa) - Volkswagen-Chef Martin Winterkorn sieht seine Branche mitten in einem historischen Umbruch. "Man kann hier durchaus von einer digitalen Revolution beim Automobil sprechen: Alternative Antriebe, automatisiertes Fahren, die vollst?ndige Vernetzung des Automobils, "Big Data", neue Werkstoffe und immer effizientere Produktionsverfahren", sagte Winterkorn in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start der Branchenmesse IAA. Für den Konzern bedeute der rasante digitale Wandel, alles zu hinterfragen. "Wir sind dabei, Volkswagen ein Stück weit neu zu erfinden."
Mit Blick auf die neuen Wettbewerber wie Google und Apple sagte der 68-J?hrige: "Ich freue mich auf den sportlichen Wettkampf um die beste L?sung. Aber ich bin überzeugt: Volkswagen beh?lt seine Führungsrolle. Unser Konzern ist mit seinen 11 000 Informatikern und Daten-Analysten l?ngst selbst zu einem der gr??ten IT-Unternehmen des Landes geworden." Als Ingenieur sehe er den technologischen Umbruch der Branche nicht als Bedrohung, "sondern vor allem als gro?e Chance für den Automobilstandort Deutschland". Volkswagen wolle den Wandel mit antreiben. "Mobilit?t in all ihren Facetten wird auch im digitalen Zeitalter unsere ureigene Dom?ne und Leidenschaft bleiben."
Die rasante Wende hin zur vernetzten Mobilit?t stelle alles auf den Prüfstand. So schloss Winterkorn einen VW-Vorstandsposten für die IT nicht aus und sagte, ein solcher Manager k?nnte in fernerer Zukunft den technologielastigen VW-Konzern sogar führen. "Warum denn nicht? Die beschriebene digitale Revolution beim Automobil erfordert Ver?nderungen im Denken und Handeln auf allen Ebenen. An die Spitze eines Unternehmens geh?ren immer die besten K?pfe", sagte Winterkorn.
Zudem kündigte er an, dass der seit Sommer laufende Umbau des VW-Konzerns schon bald erste Ergebnisse bringen werde. "Wir brauchen eine zentrale, starke Konzernsteuerung aus Wolfsburg heraus genauso wie die N?he zum Kunden überall auf der Welt", sagte Winterkorn.
Bei der schleppend anlaufenden Elektromobilit?t mahnte der Chef des hierzulande gr??ten Konzerns mehr Hilfe von der Politik an. "In China, USA oder etwa Norwegen gibt es politische Unterstützung für die Elektromobilit?t. Jetzt braucht es auch hier die richtigen Rahmenbedingungen, damit sich die Elektromobilit?t beim Kunden durchsetzen kann. Statt Stückwerk bedarf es einer schlüssigen Gesamtstrategie der Politik für die künftige Entwicklung der europ?ischen Autoindustrie." Für die Zukunft der Branche mit ihren vielen Hunderttausend Jobs allein in Deutschland spiele die Elektromobilit?t eine sehr zentrale Rolle, betonte Winterkorn.
Quelle: dpa
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