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05. 06. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eine Woche, nachdem die chinesische Regierung eine Sicherheitsüberprüfung aller aus dem Ausland importierten IT-Produkte angekündigt hat, haben chinesische Analysten vor westlichen Technologieunternehmen wie Google und Apple gewarnt. Die Internetdienstleistungen dieser Firmen seien für chinesische Netizens eine Gefahr.
Auch andere gro?e IT-Unternehmen – wie etwa Cisco, Facebook, Microsoft oder Yahoo – seien laut Wan Tao, Gründer des unabh?ngigen 'Intelligence Defense Friends Laboratory', dazu verpflichtet, der amerikanischen NSA die privaten Daten ihrer Nutzer zu überlassen. Diese Online-Dienstleister seien mittlerweile eine der Hauptquellen, über die die USA weltweit Daten stehlen.
"Früher hat die US-Regierung die IT-Unternehmen angewiesen, Abh?rprogramme und geheime Schlupfl?cher auf ihren Ger?ten zu installieren, doch wenn die Nutzer diese Programme und undichten Stellen fanden, konnten sie diese Sicherheitsrisiken beseitigen – das war's dann mit der Spionage", sagte Ning Jiajun, Forscher und Mitglied des Gutachterausschusses für staatliche Informatisierung.
Heutzutage seien die Spionage und der Datenklau viel einfacher, erkl?rte Ning. So k?nnten beispielsweise die Daten einer beliebigen chinesischen Organisation schon dann gestohlen werden, wenn diese einfach auf einer internationalen Seite etwas einkaufe. Technologien wie das Cloudcomputing und Big Data (umfassende Datensammlungen) werden immer popul?rer und sorgen dafür, dass Informationen gesammelt und sofort ausgewertet werden k?nnen, wodurch der potenzielle Schaden um ein Vielfaches gr??er und die Abwehr dieser Gefahr deutlich schwieriger werde, so der Analyst.
"Man k?nnte es so sagen: diejenigen, die die Online-Dienstleistungen beherrschen, k?nnen im Cyberspace ganz einfach mehr Daten sammeln", sagte Du Yuejin, Direktor des Nationalen Entwicklungslabors für Cybersicherheitstechnologie.
Letzten Monat erst hatte Chinas 'Forschungszentrum Internet und Medien' einen Bericht herausgegeben in dem es hei?t, dass die NSA gro?e IT-Unternehmen in ihre Spionageaktivit?ten einbinde. über Programme wie Prism – das von dem ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden bekanntgemacht wurde – und andere Kan?le fordern die NSA von den Unternehmen, Daten über ihre Kunden zu sammeln und diese den amerikanischen Geheimdiensten zug?nglich zu machen. Laut dem Bericht seien insbesondere die Betriebssysteme iOS und Android – die sich auf Smartphones von Apple, Samsung und anderen Anbietern eingesetzt werden – wahre Daten-Goldminen für die NSA.
Die NSA schnappe sich einfach diese Nutzerdaten und speichere sie. Bei Einbrüchen in die Kommunikationsnetzwerke von beispielsweise Yahoo und Google k?nnen diese Daten dann abgeglichen und analysiert werden. Zusammen mit dem britischen Geheimdienst h?tten die Amerikaner so auch Zugriff auf verschiedene Apps, die weltweit von vielen Smartphonebesitzern verwendet würden, hei?t es in dem Ende Mai ver?ffentlichten Bericht.
"Die US-Geheimdienste k?nnten diese Daten natürlich auch erhalten, indem sie die Netzwerke der IT-Unternehmen selbst angreifen und anzapfen – das würde aber mehr Zeit und Geld kosten. Also 'kooperieren' sie lieber mit den Unternehmen", sagte Wan.
Die Aktivit?ten der NSA haben die amerikanischen Technologieunternehmen in Teufels Küche gebracht – weltweit, von Paris bis Sao Paolo und von Beijing bis Berlin, fragen sich immer mehr Menschen, ob da nicht gerade ein konzertierter Gro?angriff auf ihre Privatsph?re stattfindet.
US-Pr?sident Barack Obama hatte aufgrund des Drucks der ?ffentlichkeit an zwei Diskussionsforen mit den Gesch?ftsführern der gro?en IT-Unternehmen teilgenommen. Das Ergebnis: die NSA soll reformiert werden und die Rechte und Privatsph?re der US-Bürger besser geschützt werden – für ausl?ndische Beh?rden und vor allem Privatpersonen gilt dies allerdings wohl nicht.
Laut einem Bericht des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera hatte John Chambers, der Vorsitzende und gesch?ftsführende Direktor von Cisco Systems, Pr?sident Obama kürzlich einen Brief geschrieben, in welchem er die Regierung dazu aufrief, sein Unternehmen nicht mehr für die überwachung von Privatpersonen – insbesondere meinte er dabei die Kunden von Cisco Systems selbst – einzusetzen.
Quelle: www.ets2-mod.com
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