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11. 12. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Lockerung der bisher strikten chinesischen Familienplanungspolitik ist mit Sicherheit die gr??te ?nderung dieser Politik seit über 30 Jahren. Die neue Regelung wird haupts?chlich die Stadtbev?lkerung betreffen, da die Stadtbewohner ab sofort zwei Kinder haben dürfen, sofern ein Elternteil selbst Einzelkind ist. Die Zentralregierung erhofft sich zudem langfristig positive Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Bisher lautete die Regel so, dass beide Eltern selbst Einzelkinder sein mussten, damit die Familie noch ein zweites Kind haben durfte. Diese Regel existiert jetzt nicht mehr, und als Resultat k?nnten 15 bis 20 Millionen Familien nun das Recht haben, ein zweites Kind zu bekommen. Bisherige Sch?tzungen gehen davon aus, dass 50 bis 60 Prozent der in Frage kommenden Paare diese neue M?glichkeit auch wirklich in Betracht ziehen werden.
Als Grund für die neue Familienpolitik wurde bisher immer die famili?re und gesellschaftliche Harmonie genannt – es gibt aber auch handfeste wirtschaftliche Gründe, die für diese Lockerung sprechen.
Die traditionelle Bevorzugung m?nnlichen Nachwuchses hat – in Kombination mit der Ein-Kind-Politik – dazu geführt, dass China heute bei den Neugeborenen eines der am st?rksten aus den Fugen geratenen Geschlechterverh?ltnisse weltweit aufweist: auf je 100 M?dchen kommen 117,7 neugeborene Jungen. Im internationalen Durchschnitt liegt das Verh?ltnis bei 100 zu 107. Als ein Resultat dieses unausgeglichenen Verh?ltnisses gibt es in China in der Altersgruppe der unter 15-j?hrigen 25,4 Millionen mehr Jungen als M?dchen. Insgesamt soll es in China inzwischen 51,5 Millionen mehr M?nner als Frauen geben. Man hofft, dass die gelockerte Ein-Kind-Politik langfristig dazu führen wird, dass das extrem unausgeglichene Geschlechterverh?ltnis ausbalanciert werden kann.
Als Resultat einer solchen Entwicklung k?nnte es in Zukunft auf dem chinesischen Arbeitsmarkt zu einem Ausgleich zwischen der Anzahl der M?nner und Frauen kommen – was nur positiv sein kann. Bisher wurde die chinesische Wirtschaft, besonders was die Spitzenpositionen im Management anbelangt, immer von M?nnern dominiert. Viele Wirtschaftswissenschaftler sind der Meinung, dass die überzahl der m?nnlichen Manager zu einer autokratischen und konservativen Unternehmenskultur führt. Viele Studien über weibliche Führungskr?fte zeigen aber, dass Frauen als Manager meist für eine progressivere, tolerantere, flexiblere und weniger aggressive Unternehmenskultur sorgen, was viele Experten in Hinsicht auf die zukünftigen Herausforderungen der Markt- und Unternehmensumwelt als die wichtigeren und vor allem passenderen Eigenschaften bezeichnen. Der langen Rede kurzer Sinn: Chinesische Unternehmen brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, und die gelockerte Ein-Kind-Politik k?nnte zumindest langfristig dazu führen, dass wir genau diese Entwicklung werden bezeugen k?nnen.
Die rapide alternde Gesellschaft Chinas liefert einen weiteren demografischen Grund zur Sorge. Die durchschnittliche Lebenserwartung in China betrug 2010 etwa 74,8 Jahre. Das sind 3,4 Jahre mehr, als im Jahr 2000. Im Jahr 2015 soll die Lebenserwartung schon bei fast 76 Jahren liegen.
Um international wettbewerbsf?hig zu bleiben, kommt es daher auf das Arbeitskr?ftepotenzial Chinas an. Studien zu diesem Thema zeigen, dass – sollte die Lockerung der Ein-Kind-Politik bis 2015 eingeführt werden – die Bev?lkerung Chinas zwischen 2026 und 2029 die Zahl von voraussichtlich 1,412 Milliarden Menschen erreichen wird. Ohne die ?nderung der Politik w?ren es zu diesem Zeitpunkt vermutlich bis zu 20 Millionen Menschen weniger.
Die ?nderung der Ein-Kind-Politik wird in den ersten 10 Jahren nach ihrer Einführung zu einem zus?tzlichen Anstieg der Geburtenzahl von mindestens 9 Millionen führen. Diese relativ geringe Zahl wird sicherlich nicht zu einer sofortigen L?sung der demografischen Probleme Chinas führen.
Trotz alledem ist die Lockerung der Ein-Kind-Politik schonmal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Quelle: www.ets2-mod.com
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