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31. 10. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Angriff mit Reis-Burgern und Lotuswurzeln: Eine ganze Armee chinesischer Fastfood-Restaurants will westlichen Fastfood-Ketten Marktanteile abjagen. Statt auf fettige Fritten und Buletten setzen die jungen chinesischen Unternehmen auf bewusste Ern?hrung und lokale Produkte – und sichern sich so immer gr??ere Anteile an Chinas 126 Milliarden Euro Fastfood-Markt.
Kung Fu Catering
McDonald's China gab letzte Woche bekannt, dass man die Expansion in China etwas verlangsamen werde, da immer mehr Kunden die lokalen Rivalen von McDonald's (McD)bevorzugen. Der amerikanische Erzrivale von McD und Mutterkonzern des in China sehr erfolgreichen "Kentucky Fried Chicken" (KFC), "Yum! Brands", gab unterdessen eine Warnung aus: der Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums k?nne dafür sorgen, dass der Einbruch der Verkaufszahlen bei KFC – der aus einem Lebensmittelskandal im letzten Jahr resultierte – auch 2013 noch anhalte.
In der Zwischenzeit schneiden sich lokale Unternehmen wie "Dicos", "Country Style Cooking" oder "Kung Fu Catering" immer gr??ere Stücke aus dem Fastfood-Markt-Kuchen.
"Ich muss gestehen, dass ich von westlichem Fastfood so langsam die Schnauze voll habe", sagt die 25-j?hrige Studentin Tang Mei. "Es ist sooo fettig – und dann die Horrorgeschichten mit den Fleischskandalen, H?hnchen mit sechs Beinen und sowas", meint Tang, w?hrend sie genüsslich in einem Restaurant der aus Taiwan stammenden Kette "Dicos" zu Abend ist.
McDonald's und "Yum!" sind nach wie vor die gr??ten Restaurantketten in China – doch trotz gro?er Investitionen stagniert der Marktanteil der amerikanischen Burger-Bratereien bereits seit 2007. McDonald's kommt im übrigen in China auf 1800, Konkurrent "Yum! Brands" auf 5600 KFC- und Pizza Hut-Filialen.
Dicos, die drittgr??te Fastfood-Marke in China, hat gut aufgepasst: das Unternehmen will bis 2020 die Anzahl seiner Filialen in dem Land auf 3700 verdreifachen und den "Block der westlichen Fastfood-Restaurants" kr?ftig aufmischen.
Obwohl Idee und Design der Marke ein bisschen an KFC angelehnt sind – der Name etwa ist im Chinesischen ein Spiel mit dem Wort "Texas" – legt Dicos nach au?en hin auch immer st?rkeren Wert auf seine chinesischen Wurzeln. Auf seiner Webseite ist beispielsweise – statt einer typischen amerikanischen Limonade – eine dampfende, blau-wei? dekorierte Porzellanschale mit traditionellem chinesischen Tee zu sehen, es gibt Reiskuchen-Burger und Sojamilch. Ach ja, und Chicken Nuggets und Wings gibt es natürlich auch.
Und w?hrend das Vertrauen in die heimischen Marken w?chst, zieht es gleichzeitig immer mehr Fastfood-Esser zu den lokalen Ketten, deren Gerichte als gesünder und abwechslungsreicher gelten und eher dem Wunsch nach traditionellem chinesischen Essen und chinesischer Esskultur entsprechen.
Kung Fu Catering, leicht an seinem Bruce Lee-Firmenlogo zu erkennen, will seine Herkunft und Glaubwürdigkeit als lokales Fastfood-Unternehmen unterstreichen, indem es die Zutaten seiner Gerichte an den Anzeigetafeln vor dem Hintergrund dunstverhangener, bambusbedeckter chinesischer Bergwelten abbildet.
Andere, wie etwa "Country Style Cooking", bieten Fastfood in typisch chinesischen Geschmacksrichtungen an.
Obwohl um ein Vielfaches kleiner als McDonald's & Co, nehmen die chinesischen Fastfood-Anbieter der amerikanischen Konkurrenz immer mehr Marktanteile weg. Die lokalen Marken sind auch, weit entfernt von der saturierten Ostküste, im Westen Chinas sehr erfolgreich. Sie sind an die Geschm?cker in den – als die n?chsten Wachstumsmotoren der chinesischen Wirtschaft geltenden –westlichen Provinzen bestens angepasst.
"Country Style Cooking" ist in Westchina sehr stark vertreten, w?hrend "Kung Fu Catering" aus Shenzhen sich auf chinesische Schnellgerichte mit Reis spezialisiert hat und damit voll im Trend einer fettreduzierten und gesünderen Ern?hrung liegt.
Quelle: www.ets2-mod.com
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