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25. 10. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von Marc-Stephan Arnold, Frankfurt
Es schien, als würde die ganze Welt die Luft anhalten: vergangenen Donnerstag ging der staatsschuldenbedingte "Government Shutdown" in den USA zu Ende. Regierung und Opposition hatten sich auf eine neue Schuldenobergrenze geeinigt, und an den Finanzm?rkten schien man deswegen erleichtert aufzuatmen. Warum eigentlich?
Einigung erzielt, Schuldenobergrenze angehoben, Krise vorbei – so oder so ?hnlich lautete die Kurzfassung der Berichte, die man in den letzten Tagen überall in den USA und Europa lesen konnte.
Zugegeben: Das Washingtoner Schuldentheater war wirklich erstklassig inszeniert. Es gab "die Guten", dargestellt vom Pr?sidenten und seinen treuen Gefolgsleuten, die wirklich heldenhaft versuchten, das Herzstück ihrer so geschimpften "Reformen", Obamacare (eine als Krankenversicherung getarnte Steuer zur Finanzierung der Staatsschulden), zu verteidigen – gegen die Angriffe der "B?sen", und wer k?nnte das in Amerika schon anderes sein, als die Republikaner? Wobei das "wirkliche B?se" ja tief im Innern der Partei verborgen sitzt, n?mlich in Form der Teaparty-Bewegung – wenn man sonst in den USA so gute schauspielerische Leistungen sehen will, dann muss man schon mindestens an den Broadway, oder besser gleich nach Hollywood.
Die Gefahr eines wirklichen Shutdown, also einer kompletten Zahlungsunf?higkeit der USA, bestand natürlich zu keinem Zeitpunkt. Warum nicht? Nun, weil man die ben?tigten Dollars doch einfach drucken kann! Wozu hat man denn eine sogenannte "Weltreservew?hrung", wenn man die anderen Nationen (und somit auch die eigenen Gl?ubiger, wie zum Beispiel China) nicht mit zunehmend wertlosen, grünen Papierzetteln, auch "US-Dollar" genannt, bewerfen kann? Genau das – und nichts anderes – ist es n?mlich, was die USA tun. Und das tun sie schon seit vielen Jahren: frisch gedrucktes, grünliches Papier und Schuldscheine gegen hervorragende ausl?ndische Produkte tauschen. Billiges Papier gegen echte Werte – ein wunderbares Tauschgesch?ft.
Wozu diente die "Shutdown"-Inszenierung, was war ihr wirklicher Sinn und Zweck?
Auf der anderen Seite des Pazifiks, in China, war man von der Darstellung der Washingtoner Laienschauspieler freilich nicht so sehr beeindruckt. Den Sinn des dargebotenen Stücks erfasste man in Beijing gleichwohl sofort. Der von der amerikanischen Regierung inszenierte "Shutdown" war die Forderung Obamas nach endloser Gelddruckerei – und sein Wunsch wurde ihm erfüllt. Wer h?tte auch wirklich etwas anderes erwartet?
Quelle: Handelsministerium
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