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16. 08. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Selbst vor dem Hintergrund der derzeitigen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft wird die zweitgr??te Volkswirtschaft der Welt sp?testens 2018 die USA als bis dato gr??ten Konsumgütermarkt überholen. Dies geht aus einem kürzlich von der amerikanischen Kreditratingagentur Standard & Poor’s (S&P) ver?ffentlichten Bericht hervor.
Der S&P-Bericht zeigt auf, dass der chinesische Einzelhandel für Konsumgüter 2012 um erstaunliche 14,3 Prozent auf nun 3,3 Billionen US-Dollar (2,5 Billionen Euro) gewachsen war. Damit liegt der chinesische Konsumgütermarkt nur noch rund 750 Milliarden Euro hinter dem wesentlich reiferen US-Markt, dessen Volumen im letzten Jahr etwa 4,3 Billionen US-Dollar betrug.
Immer mehr Unternehmen der chinesischen Einzelhandels- und Konsumgüterindustrie schauen sich zudem auf ausl?ndischen M?rkten nach lukrativen Investments um – Akquisitionen in übersee sind inzwischen ein Teil ihrer Wachstumsstrategie geworden. Auf diesem Weg versuchen die chinesischen Unternehmen, sich modernes Know-how zu sichern, ihre Produktqualit?t zu verbessern und bessere Marken zu erwerben.
Das neuste Beispiel für diese Vorgehensweise ist der geplante Kauf der amerikanischen "Smithfield Foods Inc.", des gr??ten Schweinefleisch verarbeiteten Unternehmens weltweit, durch die chinesische "Shuanghui International Holding". Das chinesische Unternehmen, dessen Fleischprodukte sich in absolut jedem chinesischen Supermarkt finden lassen, soll für das amerikanische Unternehmen angeblich einen Kaufpreis von 7,1 Milliarden US-Dollar (5,3 Mrd. Euro) geboten haben.
Der Deal wird derzeit – bereits zum zweiten Mal – vom amerikanischen "Prüfungsausschuss für ausl?ndische Investionen in den USA" überprüft. Sollte er genehmigt werden, w?re dies die gr??te übernahme eines amerikanischen Unternehmens durch chinesische Investoren in der Geschichte der chinesisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen.
Und es wird nicht die letzte sein.
China kauft immer mehr amerikanische Unternehmen
Chinesische Investitionen in den USA erreichten im letzten Jahr 6,7 Milliarden US-Dollar (5 Mrd. Euro). Damit haben sich die chinesischen Investitionen in den USA innerhalb von vier Jahren beinahe versiebenfacht – zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die amerikanische Rhodium Group, die chinesische Investitionen im Ausland verfolgt und analysiert.
Allein im ersten Quartal dieses Jahres haben chinesische Firmen laut Rhodium etwa 1,7 Milliarden Euro für ingesamt acht Akquisitionen auf dem amerikanischen Markt ausgegeben. Eine der bisher gr??ten übernahmen im laufenden Jahr war der Kauf der "A123 Systems LLC" durch den chinesischen Autoteilehersteller Wanxiang Group. Wanxiang legte für den amerikanischen Batterienhersteller stolze 195 Millionen Euro auf den Tisch.
Doch chinesische Unternehmen expandieren auch in andere M?rkte – über genügend finanzielle Reserven verfügen sie laut dem S&P-Bericht jedenfalls.
"Viele der chinesischen Einzelhandelsketten sitzen auf einem riesigen Geldhaufen – sie wissen kaum wohin damit. Sie haben auch guten Zugang zum chinesischen Kapitalmarkt. Aber das Risiko überm??ig ambitionierter Investitionen ist dadurch auch deutlich erh?ht", sagte Robert E. Schulz, gesch?ftsführender Direktor von S&P New York.
Schulz geht zwar davon aus, dass wir in Zukunft noch deutlich mehr chinesische Akquisitionen (M&A) in übersee sehen werden – hinsichtlich eines "gesunden Wachstums" sehe er aber bei den Deals der Chinesen bisher eher durchwachsene Ergebnisse, so Schulz. "Einige chinesische Einzelhandelsketten sind einigerma?en erfolgreich auf diesem Gebiet – viele grenzüberschreitende chinesische M&A gibt es in diesem Bereich aber eigentlich noch nicht. Das Wissen über die Kaufgewohnheiten des jeweiligen lokalen Konsumenten ist von extrem hoher Bedeutung – da gibt es bei chinesischen Unternehmen noch deutlichen Aufholbedarf. Also, auch trotz einiger gro?er Deals der Chinesen in letzter Zeit – insgesamt ist ihr internationales Portfolio noch recht klein, und viele übernahmeversuche scheitern", erkl?rte Schulz.
Chinesische Marken stünden zudem in immer sch?rferem Wettbewerb mit alteingesessenen ausl?ndischen Traditionsmarken, die in ihren jeweiligen Heimatm?rkten – aber auch international – bereits gro?en Zuspruch erfahren und über eine stabile Kundenbasis sowie einen sehr soliden finanziellen Hintergrund verfügen, so Schulz weiter.
"Diese Marken werden für die chinesischen Unternehmen starke Konkurrenten bleiben, und ihnen in Zukunft auch immer gr??ere Anteile an ihrem eigenen Heimatmarkt streitig machen", meint Schulz. "Egal ob die im Ausland investierende Firma nun eine chinesische, amerikanische oder europ?ische ist – die Herausforderungen sind immer gro? und dürfen keinesfalls untersch?tzt werden."
Quelle: www.ets2-mod.com
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