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16. 07. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Kartoffel ist ein beliebtes Lebensmittel in Deutschland und ganz Europa. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich dennoch die Fl?che für ihren Anbau in Europa kontinuierlich verringert, w?hrend sie in asiatischen Entwicklungsl?ndern deutlich stieg und sich dort die Nachfrage nach Kartoffeln und Kartoffelprodukten weiter erh?hte. Das erkl?rte Lu Xiaoping, stellvertretender Direktor des Internationalen Zentrums für Kartoffeln beim Forum für Bio-Landwirtschaft und Umwelt in Rahmen der Veranstaltung "Grünes Xichuan und sch?nes China" am 8. Juli.
Deutschland sei ein wichtiger Sponsor für das Internationale Zentrum für Kartoffeln. Zwar würden in Europa traditionell Kartoffeln angebaut und verzehrt, aber die Ernten lassen deutlich nach, weil Ackerfl?chen für gewinnbringendere landwirtschaftliche Erzeugnisse genutzt würden, erkl?rte Lu. Asien verfügt über riesige Landfl?chen, einen gro?en Markt und niedrige Preise, die Kartoffelproduktion steige daher und Asien werde Europa als Anbauort bald ersetzen.
Lu Xiaoping, stellvertretender Direktor des Internationalen Zentrums für Kartoffeln
2012 wurden in China auf etwa 5,4 Millionen Hektar Kartoffeln angebaut, das ist ein Viertel der weltweiten Anbaufl?che. Die Produktion stieg auf 90 Millionen Tonnen, ein Drittel der globalen Produktion. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei 16 Tonnen pro Hektar und betr?gt damit weniger als die H?lfte des Niveaus der Industrienationen. Der 12. Fünfjahresplan sieht vor, dass die Anbaufl?che bis 2015 auf acht Millionen Hektar und die Produktion auf 150 Millionen Tonnen steigt. Allerdings dürfte das wohl eher Theorie bleiben, da der Kartoffelverzehr auf dem chinesischen Markt eher begrenzt ist. "Fragen Sie einmal Chinesen, wie viele Kartoffeln sie jede Woche essen", so Lu. Laut Statistik sind es jedes Jahr rund 30 Kilogramm, in den entwickelten L?ndern 75 Kilogramm.
Unwahrscheinlich, dass der Kartoffelverzehr in China pl?tzlich steigt. Chinesen sehen die Kartoffel traditionell als Gemüse an, sollten sie aber als Getreide betrachten, meint Lu. Ziel sei es, dass der Anbau auf acht Prozent des Getreideanbaus in China steige, um den Widerspruch zwischen Angebot und Nachfrage zu l?sen. Zurzeit sei die Getreideproduktion in China neun Jahre in Folge gestiegen, aber auch der Import habe weiter zugenommen. 2012 lag er bei über 80 Millionen Tonnen. Eine erh?hte Kartoffelproduktion spielt eine strategisch wichtige Rolle für eine sicherere Getreideversorgung Chinas.
Verbesserungsbedarf gebe es laut Lu an der Zubereitung der Kartoffeln. In China sei es üblich, sie in dünne Streifen zu schneiden und dann in der Pfanne mit wenig Fett kurz anzubraten. Vorher müssen die Kartoffeln gewaschen, gesch?lt und geschnitten werden, viel zu viel Arbeit, meint Lu. Ein Vorteil von Kartoffeln sei ihre lange Lagerf?higkeit. Da sie nach dem Schneiden allerdings oxydieren, müssten Vakuumverpackungen oder andere technische M?glichkeiten zum Einsatz kommen.
Kartoffeln lassen sich au?erdem zu Pulver und zusammen mit Mehl als Nudeln, Maultaschen und Dampfbr?tchen verarbeiten. So k?nne man Weizen einsparen und sich besser ern?hren, meint Lu. Denn Kartoffeln gelten als krebsverhindernd. Auch als K?rperpflege oder Medikament sei die Kartoffel nutzbar. Alles in allem soll der Kartoffelverbrauch in China gef?rdert werden, um dann wiederum die Produktion zu erh?hen.
Quelle: www.ets2-mod.com
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