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11. 05. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones, dass die Deutsche Bundesbank mit einer h?heren Inflationsrate rechne. Dabei soll sogar der europ?ische Durchschnitt deutlich übertroffen werden.
Von Marc-Stephan Arnold, Beijing
Laut der Aussage des Chefvolkswirtes der Bundesbank, Jens Ulbrich, sei mit einer Inflation von 2,5 bis 2,6 Prozent zu rechnen. Diese "moderate" Inflation sei zu verkraften.
Schon an dieser Stelle muss man hinzufügen, dass Ulbrich hier von der "offiziellen" Inflationsrate sprach. Diese wird durch einen Warenkorb gemessen, dessen Zusammensetzung extra so ausgew?hlt ist, dass die "offizielle" Inflationsrate m?glichst niedrig ausf?llt. Zum Beispiel sind elektronische Ger?te in diesem Korb übergewichtet – denn diese Produkte werden dank der schnellen technischen Entwicklung Jahr für Jahr deutlich billiger. So konnten die massiven Preissteigerungen bei den wirklich wichtigen Dingen des t?glichen Bedarfs, wie zum Beispiel Nahrungsmitteln und Energie (Elektrizit?t, ?l, Benzin) effizient verschleiert werden. Die wirkliche Inflation dürfte, seitdem Europa den Euro hat, je nach Produkt eher bei 10 bis 15 Prozent liegen – pro Jahr.
Offizielle Inflationsraten sind immer gef?lscht! Wenn Ulbrich nun also h?here offizielle Inflationsraten in Ordnung findet, dann bedeutet dies auch, dass die wirkliche Inflation in Zukunft noch viel h?her als 10 Prozent liegen wird.
Doch auch mehrere andere ?konomen befürworteten h?here Inflationsraten. Die perfide Begründung: Deutschland h?tte in den ersten Jahren der europ?ischen W?hrungsunion mit j?hrlichen Inflationsraten von unter zwei Prozent nur eine sehr geringe Teuerung erlebt, w?hrend beispielsweise die südeurop?ischen L?nder kontinuierlich deutlich mehr importiert h?tten als exportiert. Da auch die L?hne in diesen L?ndern gestiegen seien, sei ihre Wettbewerbsf?higkeit immer weiter gesunken und dadurch die Leistungsbilanz immer negativer geworden – finanziert werden konnte sie schlie?lich nur noch durch neue Kredite. Würde nun die Inflation in Deutschland steigen, dann würde die deutsche Wettbewerbsf?higkeit auch sinken und ein Gleichgewicht hergestellt werden, so die Argumentation.
W?hrend die Arbeitnehmer in Südeuropa immer mehr verdienten, stiegen die L?hne in Deutschland nur sehr schwach. Dies war und ist natürlich ein Nachteil für die Deutschen. Doch durch die oben genannte Fehlentwicklung sind nun vor allem in Südeuropa riesige Schuldenberge entstanden. Diese Schulden k?nnen von den Mittelmeerl?ndern nicht mehr bezahlt werden. Die Schulden müssen aber irgendwie weg! Da gibt es zwei M?glichkeiten: entweder man streicht die Schulden einfach – ein sogenannter Haircut. Auf europ?ischer Ebene würde das bei den gigantischen Schulden bedeuten, dass man wahrscheinlich W?hrungsreformen br?uchte. "Zurück zu den Nationalw?hrungen" w?re die Devise.
Oder man macht es über die Inflation. Ein Weg, den die Politik natürlich deutlich lieber geht. Ein Weg der schleichenden Enteignung des Volkes, lange nicht so dramatisch und einschneidend wie eine W?hrungsreform.
Im Klartext hei?t dies aber: Der deutsche Bürger soll wieder einmal zahlen. Die südeurop?ischen L?nder konsumierten kontinuierlich mehr, als sie sich eigentlich leisten konnten. Sie lebten über Jahre hinweg "auf Pump". Doch als wegen der sich versch?rfenden Eurokrise die Kreditgelder pl?tzlich nicht mehr flossen, wurde die Fehlerhaftigkeit dieses Wirtschaftsmodells sehr schnell und sehr dramatisch sicht- und spürbar.
Doch was ist das wirkliche Problem Europas? Das wirkliche Problem ist der Euro.
Der Euro war eine unglaublich dumme Idee. Eine massive Fehlkonstruktion. Eine Idee von Politikern, die von Wirtschaft rein gar nichts verstehen. Und die nun, da die Fehlkonstruktion des Euros offensichtlich wird, trotzdem und unbedingt an ihrer "tollen" Idee festhalten wollen. Die europ?ischen V?lker werden für die dummen Ideen dieser Politiker zahlen müssen.
Der Euro presst unterschiedlich starke Volkswirtschaften in ein gemeinsames Korsett. Ein Korsett, dass so eng geschnürt ist, dass die meisten L?nder keine Luft mehr bekommen.
Für die europ?ische Schuldenkrise gibt es daher nur eine L?sung: nicht die Inflation muss rauf, sondern das Korsett namens Euro muss weg!
Der Artikel spiegelt die Meinung des Autors wider, nicht notwendigerweise die von China.org.cn.
Quelle: www.ets2-mod.com
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