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16. 04. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Internationalisierung des Yuan ist ein aktuell viel diskutiertes Thema. Der Prozess begann in Juli 2009 mit dem Start des Pilotprojekts zur direkten Yuan-Abrechnung im grenzüberschreitenden Handel und l?uft nun seit mehr als zwei Jahren. In der Zwischenzeit sind einige Fortschritte erzielt, gleichzeitig aber auch manche ernst zu nehmende Probleme entdeckt worden.
Den Ma?nahmen nach zu urteilen, die die Chinesische Volksbank in den letzten knapp drei Jahren unternommen hat, kann das Konzept zur Yuan-Internationalisierung in "Handelsabrechnung plus Offshore-M?rkte" zusammengefasst werden: Einerseits wird der Yuan durch direkte Abrechnung im grenzüberschreitenden Handel sowie testweise bei vereinzelten grenzüberschreitenden Kapitalanlagen vermehrt ausgeführt; andererseits wird er in neu gebildeten Offshore-Finanzm?rkte und durch Programme wie Qualified Foreign Institutional Investors (QFII) für den Yuan wieder eingeführt.
Das Konzept "Handelsabrechnung plus Offshore-M?rkte" zur Yuan-Internationalisierung hat beachtliche Ergebnisse erzielt: Die Abrechnungsvolumen im grenzüberschreitenden Handel und bei Kapitalanlagen sind deutlich gestiegen, und der Offshore-Finanzmarkt in Hongkong befindet sich im stetigen Wachstum. Gleichzeitig sind auch Kontroversen entstanden, haupts?chlich zu der Frage, ob Handelsabrechnung als Hauptmittel für die Yuan-Internationalisierung angesichts dessen erwarteter Aufwertung wirklich so geeignet ist. Denn durch vermehrte Abrechnung in Yuan kommt der US-Dollar beim Import weniger zur Verwendung, und weil die Abrechnungsvolumen beim Import auch wesentlich gr??er als beim Export sind, wird Chinas Dollar-Reserve zwangsl?ufig immer gr??er – was der ursprünglichen Absicht der Yuan-Internationalisierung zuwiderl?uft, n?mlich die Dollar-Reserve zu reduzieren.
Die Grundidee, die Yuan-Internationalisierung mit direkter Abrechnung im grenzüberschreitenden Handel und bei Kapitalanlagen zu beginnen, ist richtig. Mit der verst?rkten internationalen Verwendung von Yuan wird dessen Internationalisierungsgrad stetig steigen, und der Yuan letztlich eine globale W?hrung. Bei dem oben geschilderten Zweifel geht es im Grunde genommen um strukturelle Erschwerung gegen eine verst?rkte Yuan-Internationalisierung, die sich haupts?chlich auf folgenden Weisen manifestieren: Erstens befindet die Umwandlung der chinesischen Wirtschaftsstruktur noch in der Anfangsphase, und Chinas derzeit extrem niedrige Position in der globalen Produktionskette liefert heimischen Unternehmen einen sehr schlechten Ausgangspunkt, wenn sie mit ausl?ndischen Handelspartner um Preisen und W?hrungswahl verhandeln, oder wenn sie sich im Ausland etablieren wollen. Zweitens fehlt Chinas Finanzm?rkten an Breite und Tiefe, die B?rsen- und Anleihem?rkte sind noch unreif, die Terminm?rkte erst recht in den Kinderschuhen, sodass sie kaum vielf?ltige Anlagenprodukte für ausl?ndische Yuan-Besitzer anbieten und dadurch Ausl?nder zu mehr Yuan-Besitz motivieren k?nnen. Drittens geht die Verst?rkung der Yuan-Internationalisierung mit der graduellen ?ffnung der Kapitalkonten einher, die ein flexibleres und mehr marktorientiertes System zur Wechselkurs- und Zinssetzung erfordert. Da dies noch nicht vorhanden ist, und die Kapitalkonten noch nicht vollst?ndig frei umtauschbar sind, kann die Yuan-Internationalisierung nicht schneller voranschreiten.
So gesehen besteht die gr??te Herausforderung für eine Beschleunigung des Internationalisierungsprozesses des Yuan zum jetzigen Zeitpunkt in der Unvollst?ndigkeit der Finanzmarktreform in China – die heimischen Voraussetzungen für eine verst?rkte Yuan-Internationalisierung sind also noch nicht gegeben. Daraus ergibt sich ein noch grunds?tzlicheres Problem, n?mlich was zuerst kommen soll – die Finanzmarktreform eines Landes oder die Internationalisierung dessen W?hrung? Internationalen Erfahrungen nach zu urteilen, kommen erfolgreiche W?hrungsinternationalisierungen normalerweise nach den Finanzmarktreformen, die Internationalisierung der Dollar hatte beispielsweise gründliche Finanzmarktreformen und relativ komplette Finanzmarktsysteme als deren Basis. Auch international anerkannte Wirtschaftstheorie besagt, dass die Finanzsystem-Liberalisierung in Entwicklungsl?ndern zuerst mit der ?ffnung nach innen, dann nach au?en erfolgen soll, und dass die Marktorientierung der Wechselkurs- und Zinssetzung Voraussetzung für die ?ffnung der Kapitalm?rkte ist.
Wir sind der Meinung, dass es gegenw?rtig praktikabler ist, uns auf die vielen laufenden Reformen – wie die Umwandlung der Wirtschaftsstruktur, mehr marktorientierte Wechselkurs- und Zinssetzung, Ausbau der Finanzm?rkte usw. – zu konzentrieren, um eine solide Grundlage für ein weiteres Voranbringen der Yuan-Internationalisierung zu bilden. Gleichzeitig soll die Internationalisierung des Yuan mit Sorgfalt und im Einklang mit dem Fortschritt der Finanzmarktreform voran getrieben werden. Wenn die Reformen schrittweise abgeschlossen sind, geschieht die Yuan-Internationalisierung von selbst. Alles in allem wird dies ein allm?hliches und langwieriges Prozess für China, auf gar keinem Fall auf Anhieb realisierbar – die Yuan-Internationalisierung wird sich noch für l?ngere Zeit in Anfangsphase befinden.
Nie Qingping, Gesch?ftsführer, China Security Finance Co.; Cai Xiao, Senior Analyst, Hongyuan Securities
Quelle: CE.cn
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