Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Wirtschaft | Schriftgr??e: klein mittel gro? |
02. 02. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von David Gosset
Die Beziehungen zwischen China und der EU sind nicht nur auf gegenseitigen Nutzen angelegt, sondern tragen zur Ver?nderung bei.
Die Verschiebungen im globalen Machtgefüge haben die Beziehungen zwischen den gro?en M?chten ver?ndert und fordern diese dazu auf, die Hauptfelder ihrer Diplomatie neu zu positionieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zukunft Europas proaktiv von den Vereinigten Staaten, oder besser, von einer Gruppe "weiser Amerikaner", gestaltet. Heute aber ist China in der Lage, einen noch nie dagewesenen Einfluss auf die europ?ische Integration zu nehmen. Chinas Einfluss wird weiter wachsen, da das Land sein enormes Potenzial gezielt ausbaut und aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Jahrzehnt zur gr??ten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen wird.
Angesichts der Eurokrise befindet sich Europa wohl am dritten Wendepunkt seiner Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber wie zuvor, wenn der Kontinent den gr??ten Herausforderungen ausgesetzt war, wird keine "Enteurop?isierung" stattfinden, sondern im Gegenteil die europ?ische Einigung weiter vorangetrieben werden. Absehbar ist der übergang von weiteren Souver?nit?tsrechten auf dem Gebiet der Haushalts- und Steuerpolitik von den Einzelstaaten an supranationale Einrichtungen. In diesem Sinne ist die Eurokrise eine Chance für den europ?ischen F?deralismus. Brüssel wird die Debatte um eine Erweiterung der Union auf die existenziellen Fragen einer gr??eren Koh?sion der Eurozone lenken.
In diesem sich rasch ver?ndernden Umfeld sollten die Staatsm?nner der EU und Chinas die Bedeutung der euroasiatischen Verbindungen neu überdenken und ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen zwei der ?ltesten Zivilisationen der Welt aufschlagen. Umfang und Form des chinesischen Engagements in Europa wird von den Entscheidern in Beijing auf der Grundlage der M?glichkeiten des gr??ten Entwicklungslandes der Welt und unter Berücksichtigung der traditionellen Grunds?tze der chinesischen Au?enpolitik ernsthaft diskutiert. Die Erkenntnis und gerechte Bewertung von Chinas neuer Rolle auf der Weltbühne wird in der europ?ischen ?ffentlichkeit einen immer breiteren Raum einnehmen und auch zum Wahlkampfthema werden.
Wechselseitige St?rkung
Bei einem Handelsvolumen von 432 Milliarden Euro im Jahr 2010 unterhalten China und die EU die zweitgr??ten Handelsbeziehungen in der Welt. Dieses hohe Ma? wechselseitiger Abh?ngigkeit ist innerhalb sehr kurzer Zeit und trotz einer hohen Mauer des Misstrauens erzielt worden. Diese Mauer hat Gesellschaften voneinander getrennt, die sich weitgehend unabh?ngig voneinander über Jahrtausende entwickelt haben. Da das Tempo quantitativer Ver?nderungen gr??er ist als das Tempo qualitativer Transformation, ist weiterhin Zeit erforderlich, um die Lücke zwischen Handel und Vertrauen zu schlie?en.
Es ist ganz offensichtlich, dass der Glaube des chinesischen Volkes an den Wiederaufstieg Chinas den Erfolg bedingt. Ganz ?hnlich wird der Glaube der Europ?er in die Erneuerung Europas den Ausgang aus der Krise bestimmen. Selbstvertrauen ist die st?rkste Triebfeder, aber gegenseitige Rückversicherung kann diese Kraft noch verst?rken. Vor diesem Hintergrund sollten beide Seiten das Potenzial nicht gering sch?tzen, das gegenseitiges Vertrauen in die Beziehung einbringen kann.
Die Wiedergeburt Chinas sollte von Europa als eine Quelle für Synergien begriffen werden. Auf der operativen Ebene sollten die Politiker Europas dafür sorgen, chinesische Investitionen in der EU zu erleichtern. Bis zum Jahr 2020 hat China die Absicht, mehr als eine Billion US-Dollar im Ausland zu investieren. Die EU sollte China auch den Status einer Marktwirtschaft zubilligen, den China so oder so am 11. Dezember 2016 gem?? den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) erhalten wird. Europa sollte auch das bestehende, unangebrachte und kontraproduktive Waffenembargo gegenüber China aufheben. In der Au?enpolitik sollte die EU st?ndige Konsultationen mit China zu Sicherheitsfragen wie dem Nahostkonflikt und der Nichtverbreitung von Atomwaffen unterhalten. Eine umfangreiche chinesisch-europ?ische Zusammenarbeit in Drittl?ndern von Afrika bis nach Zentralasien sollte anvisiert werden.
Quelle: Beijing Rundschau
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben | ||||||
|
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |