Russland soll in naher Zukunft Millionen Hektar Ackerland im Fernen Osten an Ausl?nder verpachten. Diesen Vorschlag hat das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung gemacht. Er k?nnte als eine Ma?nahme zur Anziehung ausl?ndischer Investoren dienen und auf dem inoffiziellen APEC-Gipfel im September in Vladivostok bekannt gemacht werden. Russland k?nne damit einen gr??eren Beitrag zur Getreidesicherheit der Welt leisten, berichtete die russische Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am 27. Januar.

Aber es k?nnte auch negative Auswirkungen auf Russland ausüben, zum Beispiel etnische Enklaven im russischen Fernen Osten, hie? es im Artikel von Nesawissimaja Gaseta.

Der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexander Slepnev, sagte, das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung habe bereits 20 Agrarprojekte bereitsgestellt, in die asiatische L?nder zur landwirtschaftlichen Entwicklung im Fernen Osten Russlands investieren k?nnten.

"Russland verfügt über viel ungenutztes Ackerland. Wir k?nnen Ausl?ndern erlauben, auf solchen Feldern Getreide anzubauen", sagte Alexander Slepnev.

Asiatische L?nder haben gro?es Interesse. Wenn die russische Regierung den Vorschlag aufnimmt, k?nnte der neue Staatspr?sident auf dem APEC-Gipfel diese Ma?nahme ergreifen.

Viele Investoren aus Vietnam, Singapur, Japan und Thailand h?tten bereits gro?es Interesse daran gezeigt. Erw?hnenswert sei, dass Nordkorea sehr aktiv sei, so Slepnev.

50 Rubel pro Hektar. Die Pachtfrist soll l?nger als fünf Jahre sein. Das russische Gesetz erlaubt die langfristige Verpachtung von Ackerland an Ausl?nder. Der Pachtpreis für Ackerland ist sehr billig und liegt bei nur 50 Rubel (1,25 Euro) pro Hektar, so Nesawissimaja Gaseta.

Russland hat ingesamt 168 Millionen Hektar Ackerland, und ein Viertel davon liegt brach. Das ist für Russland eine gigantische Verschwendung der eigenen Ressourcen. Diesmal sollen etwa 150.000 bis 200.000 Hektar Ackerland zur Verfügung stehen. Man hofft, Investitionen in H?he von mehreren Milliarden US-Dollar anziehen zu k?nnen.

Der russische Experte Eugene Kanayev meinte, dass weniger als die H?lfte Sibiriens und der fern?stlichen Gebiete Russlands landwirtschaftlich genutzt werde, der Klimawandel die Agrarproduktion in dem Gebiet in den kommenden 30 bis 50 Jahren aber um über 10 Prozent erh?hen werde.

Russlands Dilemma. Russland will die Wirtschaft in seinen ?stlichen Gebieten f?rdern und den Arbeitskr?ftemangel dort l?sen. Russland kann die Aufgabe kaum ohne Hilfe der Einwanderer erledigen. Aber die russische Regierung sollte die Verwaltung für die Einwanderer verst?rken und ihnen verbieten, dort Handel zu treiben oder in andere russische Gro?st?dte umzuziehen, so der Experte Vladimir Matslin.

Offensichtlich steht Russland vor einem Dilemma. Es m?chte das brach liegende Land im Fernen Osten nutzen, fürchtet sich aber vor den m?glichen gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen.

Auf der einen Seite kann das Land die Entwicklung und Wiederbelebung seiner fern?stlichen Gebiete nicht aus eigener Kraft realisieren. Auf der anderen Seite ist Russland seit langem tief besorgt wegen der ausl?ndischen Investitionen und Arbeitskr?fte, und fürchtet sogar eine ?Entfremdung" eigener Gebiete durch ausl?ndische Einwanderer.