Immer mehr Chinesen leben in den St?dten des Landes. Dadurch verdienen sie mehr Geld und k?nnen sich mehr Konsumartikel leisten, was wiederum das Wirtschaftswachstum f?rdert.

Chinas Urbanisierungsquote übertraf letztes Jahr erstmals die Marke von 50 Prozent. Die Kauflust der Stadtbewohner hilft Analysten zufolge dabei, den Konsum zu f?rdern und den wirtschaftlichen Wandel des Landes voranzutreiben.

Die Stadtbewohner stellten einen Anteil von 51,27 Prozent der Bev?lkerung im Jahr 2011, 1,32 Prozentpunkte mehr als 2010. Die wachsende Zahl von St?dtern ist ein riesiges Potential, da das Durchschnittseinkommen in den St?dten etwa dreimal so hoch ist wie auf dem Land. Das nominale Prokopf-Einkommen der Stadtbewohner stieg letztes Jahr um etwa 14 Prozent an, wie das Statistikhauptamt (NBS) am Dienstag berichtete. Die Beh?rde erkl?rte aber, dass das nominale Prokopf-Einkommen der Landbewohner um rund 18 Prozent angestiegen sei. Die nominalen Einkommen müssen aber noch um die Inflationsrate berichtigt werden, die offiziellen Zahlen zufolge 2011 bei 5,4 Prozent lag.

Wen Tiejun, Dekan der Schule für Landwirtschaft und Landentwicklung der chinesischen Renmin Universit?t, wies darauf hin, dass auch Wanderarbeiter, welche mehr als sechs Monate in den St?dten lebten und arbeiteten, als Stadtbewohner gelten. Die Zahl der Wanderarbeiter stieg 2011 um 4,4 Prozent auf 252 Millionen an und sie sind Analysten zufolge zu einem wichtigen Konsumwachstumstreiber geworden. "Wenn die Wanderarbeiter sich in den St?dten niederlassen k?nnten statt immer zwischen ihren Heimatd?rfern und den St?dten hin- und her zu reisen, k?nnten sie mehr konsumieren", sagte Ren Xianfang, ein Beijinger Analyst bei IHS Global Insight. Doch dies würde bedeuten, dass sich die Regierung vermehrt um die Wohlfahrt und Entwicklung der Wanderarbeiter kümmern müsste.

Konsum hilft Wirtschaft. Analysten meinen, dass der Konsum wichtig für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2012 sein werde und dass die inl?ndische Nachfrage durch h?here Einkommen, tiefere Steuern und neue Konjunkturprogramme steigen k?nnte. über die H?lfte des chinesischen Wirtschaftswachstums im Jahr 2011 wurde vom Konsummarkt getrieben, da die Nachfrage aus dem Ausland zurückging. W?hrend die Weltwirtschaft mit Krisen und Rezessionen zu k?mpfen hat, betonten chinesische Politiker die Rolle der Inlandnachfrage an diversen Wirtschaftskonferenzen. Im Jahr 2011 war der Konsum für 51,6 Prozent des chinesischen Wirtschaftswachstums verantwortlich, die Bruttoinvestitionen 54,2 Prozent und sie kompensierten so den Exportüberschussrückgang von 5,8 Prozent, berichtete das NBS am Dienstag.

Ma Jiantang, Vorsitzender des NBS, sagte, dass China einen ausgeglichenen Anteil von Investition und Konsum am Wirtschaftswachstum wünsche, da das derzeitige Wachstumsmodell auf raschem Wachstum basiere und wegen dem massiven Ressourcenverbrauch nicht nachhaltig sei. Jing Ulrich, Vorsitzende für Globale M?rkte bei JP Morgan Chase & Co., sagte, dass die Regierung im Jahr 2012 das Ziel verfolgen werde, ein stabiles Wirtschaftswachstum aufrecht zu erhalten. Dazu wird sie Konjunkturma?nahmen ergreifen um den Inlandkonsum zu f?rdern und in Sozialprogramm investieren. Shanghai begann am 1. Januar, im Logistiksektor und diversen Dienstleistungsbranchen seine Umsatzsteuer durch eine Mehrwertsteuer zu ersetzen. Derartige Aktionen sollen den Konsum f?rdern.